Venezuelas linksgerichtetes Regime hatte vor rund vier Wochen bekannt gegeben, dass Citgo Petroleum, eine in den USA aktive hundertprozentige Tochtergesellschaft des staatlichen Ölkonzerns Petroleos de Venezuela SA (PdVSA), nicht verkauft wird. Am 5. August hatte der damalige venezolanische Ölminister Rafael Ramirez noch vor der Presse erklärt, PdVSA wolle mindestens zehn Milliarden US-Dollar erlösen. Brancheninsider teilten mit, dass die Vermögenswerte von Citgo deutlich höher liegen. Da aber die prekäre Finanzsituation des vom Pleitegeier bedrohten Regimes bekannt ist, lagen die abgegebenen Gebote deutlich unter den Vorstellungen von Caracas.
Nach Angaben der weltweit größten internationalen Nachrichtenagentur „Reuters“ soll es inzwischen allerdings mindestens vier Bieter geben, einige sind angeblich bereit mehr als 10 Milliarden US-Dollar für das Unternehmen zu zahlen. Demnach sollen in den letzten Tagen Marathon Petroleum Corp (MPC.N), Valero Energy Corp (VLO.N), HollyFrontier Corp (HFC.N) und ein Konsortium von TPG Capital LP und Riverstone Holdings LLC ein Angebot für den Konzern abgegeben haben. Citgo lehnte eine Stellungnahme ab.
Citgo betreibt in den USA neben 48 Terminals auch drei Ölraffinerien, zwei davon an der Golfküste in Louisiana, eine in Illinois bei Chicago. Die Raffinerien haben eine Kapazität von 749.000 Barrel pro Tag und generierten im vergangenen Jahr einen Gewinn von 778 Millionen US-Dollar.
An diesem Beispiel kann man die Verlogenheit der kriminellen Bande in Caracas deutlich erkennen. Zuerst heisst es, man wolle Citgo verkaufen, dann ein Dementi von Maduro und in Wirklichkeit wird im Geheimen der Verkauf der Pdsva-Tochter vorangetrieben.
Ich hoffe nur, dass ein US-Gericht der Klage des Konzerns Phillips-Conoco stattgibt und die Gelder bei einem evtl. Verkauf der Citgo die USA nicht verlassen dürfen, solange, bis ein Urteil über die Kompensation des US-Unternehmens durch den venezolanischen Staat gefällt ist. Das kann natürlich etwas dauern.
An die Gewinne von Citgo kommt due PSUV-Bande ja schon seit vielen Jahren nicht ran. Zumindest ist das mein letzter, möglicherweise veralteter Informationsstand.
Ich kann Ihnen den folgenden Artikel empfehlen, den in Bloomberg erschienen ist und im Internet aufgerufen werden Kann:
„who gets Citgo’s assets if Venezuela defaults?“
Sehr interessant.
Besten Dank! Ich habe den Artikel mit Interesse gelesen. – Tatsächlich erscheint es schwierig bis unmöglich, Ansprüche von Gläubigern der Nationalbank gegenüber der Firma Citgo geltend zu machen, die nicht direkt von der Regierung geführt wird. Aber einige der Kommentatoren des Artikles sind, wohl eher instinktiv, auf der richtigen Fährte. Sie verweisen darauf, dass die PSUV unter Chávez dem Volk die Firma gestohlen hat. Ein etwas wackeliges Konstrukt, da die PDVSA vor, während und nach Chávez in Staatsbesitz war und ist, Würde die aber PSUV als kriminelle Vereinigung klassifiziert – Anlass und Gründe dafür gibt es Tausende – könnte Citgo unverzüglich beschlagnahmt werden. Doch auch dann würden geschädigte Käufer von Staatsanleihen sich wohl schwer damit tun, Ansprüche gegenüber dem Citgo Vermögen geltend zu machen. Dieses könnte jedoch eingefroren werden, bis Venezuela wieder über eine demokratische Regierung verfügt. Erst wenn sich dies als Illusion erweisen sollte, könnten sich Juristen über die legale Verwendung des Firmen-Vermögens die Köppe heiss reden. Dann käme wohl der zum Zug, der die besten Anwälten in die Debatte schickt.