Neuer Frühling zwischen USA und Kuba: Fidel Castro ist der große Abwesende

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Fidel Castro mit Venezuelas Präsident Maduro (Foto: Twitter)
Datum: 19. Dezember 2014
Uhrzeit: 12:20 Uhr
Leserecho: 12 Kommentare
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Die Annäherung zwischen den USA und Kuba wird international als ein historischer Schritt zum Frieden zwischen den Systemen bezeichnet. Der Neustart der Beziehungen zwischen Havanna und Washington hat die Welt beeindruckt – und könnte das Ende einer gepflegten Feindschaft sein. Für Kubas Staatschef Raúl Castro kommt die Entscheidung goldrichtig und angesichts der Dauerkrise im Bruderland Venezuela genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Staatsmedien stellten nicht die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu Washington in den Vordergrund, sondern die damit zusammenhängende Rückkehr von drei Spionen, die seit 16 Jahren in den USA im Gefängnis saßen und in Kuba als Helden gepriesen wurden. Auffällig ist, dass sich bei dem amerikanisch-kubanischen Tauwetter ein Mann nicht zu Wort meldet. Fidel Castro ist der große Abwesende, obwohl er jahrzehntelang für die Aufhebung der Blockade gekämpft hat.

Die zentrale Figur des kommunistischen Regimes bleibt bei der historischen Versöhnung zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten zumindest medial in der Versenkung. Er war es, der im Jahr 2001 seinem Volk versprochen hatte, um jeden Preis die Freilassung der kubanischen Agenten zu erreichen. Allerdings war es sein Bruder Raúl, der die „Helden der Republik“ bei seiner Rückkehr nach Havanna umarmte. „Diese Versöhnung mit den Vereinigten Staaten ist auch ein Sieg für Fidel, aber ich denke, dass ihm seine Gesundheit nicht erlaubt sich diesbezüglich zu äußern“, schätzt ein westlicher Diplomat.

„Fidel ist möglicherweise nicht in der Lage, sich persönlich zu melden. Zweifelsohne sind die aktuellen Ereignisse der Höhepunkt diplomatischer Arbeit, an der er ohne Zweifel mutmaßlich beteiligt war“, mutmaßt Gabriel Molina, Veteran der kubanischen Staatsmedien und ehemaliger Direktor der Zeitung Granma (offizielle Zeitung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas).

Die Gesundheit des 88-jährigen ist das Thema vieler Fragen, während die Publikationen seiner „Reflexionen“ in der kubanischen Presse immer seltener werden. Sein letzter öffentlicher Auftritt datiert auf Januar 2014, als er an der Eröffnung einer Kunstgalerie in Havanna erschien. Im Juli empfing er in seinem Haus den Präsidenten von China, Xi Jinping, und Russlands Wladimir Putin. Seitdem hat es sich nur zwei Mal mit in kubanischen Staatsmedien veröffentlichten Kommentaren zur Wort gemeldet.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    franky

    der liegt doch schon länger flach – wahrscheinlich nagen schon die Maden an ihm

  2. 2
    Katy

    „Franky“ …. einfach nur respektlos dein Kommentar zu dieser Sache !!!!

    • 2.1
      Martin Bauer

      Absolut! Er zeigt keinerlei Respekt vor den bedauernswerten Maden!

    • 2.2
      franky

      @katy das war ja auch die Absicht

  3. 3
    deutschvenezolano

    Man muss Fidel definitiv Respekt Zeugen, ER hat den mit gehabt den Gauner Fulgencio Batista von der Insel zu jagen. Hat dann aber leider den falschen politischen Weg eingeschlagen.

  4. 4
    hombre

    Fidel dachte sich sicher ich lass mich lieber lebendig einbalsamieren, weil die „linken“ Totengräber ja Hugo restlos versaut haben…

  5. 5
    Herbert Merkelbach

    Für mich ist es nur noch eine Frage der zeit, wann es einen Fidel Castro auf dieser Welt nicht mehr gibt.
    Respekt zolle ich diesem Typen überhaupt nicht. Ich kann und konnte mich nie an einem Kommunismus kubanischer Prägung ergötzen. Dafür sind in seinem und im Namen seines Bruders zu viele Greueltaten geschehen.
    Wenn er stirbt, dann hat ein Mensch wie viele andere auch diese Welt verlassen. ABER auch nicht mehr.

    • 5.1
      Martin Bauer

      Fidel Castro ist (oder war…?) ein sadistischer Mörder, wie seine eigene Tochter öffentlich behauptete. Wenn ein solches Stück Dreck einen anderen Verbrecher, wie Batista, stürzt, nur um Kuba selber eine noch grauenhaftere Diktatur aufzuzwingen, ist Respekt das Letze, was er verdient. Öffentlich Teeren und Federn, durch die Strassen von Havanna peitschen und dann anzünden, das ist was er verdient.

      • 5.1.1
        jose

        Sie haben leider in Ihrer übergroßen Menschenliebe
        vergessen, Ihm eine glühende Astgabel in den A…sch zu rammen!
        Humanitäre Grüße
        Jose

      • 5.1.2
        Martin Bauer

        Das kubanische Volk hätte es verdient, seiner Fantasie in Sachen Bestrafung freien Lauf zu lassen. Ihr Vorschlag mit der glühenden Astgabel fiele bestimmt auf fruchtbaren Boden.

      • 5.1.3
        franky

        Das Aufräumen hat man leider in der ehem. DDR versäumt und die Trulla Honnecker verbringt nun einen sicherlich aus gebunkertem SED Vermögen gut abgesicherten Lebensabend in Südamerika – wie leider auch einige andere (Krenz, Mielke und die etwas jüngeren in der s.g. Linkspartei) – schade das die das nicht so erledigt haben, wie in Rumänien, oder mit anderen Diktatoren – Mussolini oder nach den Nürnberger Prozessen mit einigen Nazi-Grössen – null Respekt und null Nachsehen mit diesen Verbrechern – sonst finden sich immer wieder Nachahmer.

  6. 6
    Der Bettler

    Genau,Martin,wer wie Katy diesen Massenmörder und Peiniger eines Volkes Respekt zollt,sollte da mal ein paar Jahre leben,um in diesen Genuss zu kommen .Wieder mal ein junges Ding,das keine Ahnung hat was Sache ist.

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