Nachweis für vorzeitliche Knochenchirurgie in Peru entdeckt

gebohrt

Gebohrte Trepanationslöcher in einem menschlichen Schädel im Monte Albán Museum (Foto: Wolfgang Sauber/Wikipedia)
Datum: 21. Januar 2015
Uhrzeit: 18:48 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Laut einer Studie der Universität von Florida (veröffentlicht im International Journal of Paleopathology) haben Wissenschaftler erste Hinweise für eine vorzeitliche Knochenchirurgie in Peru entdeckt. Demnach hat Dr. J Maria Toyne zwei Skelette (800-1535 CE) in Kuelap im Distrikt Tingo untersucht, die deutliche Anzeichen für die als Trepnation bekannte Operationstecknik aufwiesen. Trepanation (Bohrer) ist ein Begriff aus der Medizin und beschreibt operative Verfahren, bei denen meist knöcherne oder auf eine andere Weise fest umschlossene Räume mechanisch geöffnet werden.

Demnach wiesen die beiden mäßig gesunden männlichen Skelette (ein Jugendlicher und ein Erwachsener von 30 bis 34 Jahren) Löcher in den Beinknochen auf. Die Platzierung und die Tiefe lässt den Schluss zu, dass die Löcher nicht zufällig gebohrt wurden und eventuell dazu dienten, den Druck aus einer physikalischen Verletzung oder schweren Infektion zu lindern. Bisher ist noch unklar, ob die Bohrungen an lebenden Patienten die während der Operation gestorben waren, oder zu experimentellen Zwecken durchgeführt wurden.

Dr. Toyne betont, dass die Region für die Fähigkeit ihrer Heiler und die in der Gegend ansässige Chachapoya-Kultur für ihre fortschrittlichen medizinischen Praktiken bekannt waren.

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