Mit einer Parade in der Innenstadt von Caracas feierte der venezolanische Präsident Hugo Chávez seine Rückkehr an die Macht nach dem gescheiterten Staatsstreich vom 11. April 2002. Mehr als 30.000 grün gekleidete Milizionäre, viele Kinder und ältere Menschen, nahmen an der Inzenierung teil.
Venezuelas Präsident Hugo Chávez schlug ein weiteres bizarres Kapitel seiner Amtszeit auf. Mit markigen Sprüchen gegen die Vereinigten Staaten, dabei das Schwert des Simon Bolivar schwingend, feierte er den Jahrestag des erfolglosen Putschversuches gegen ihn. Mehrere tausend Menschen, ohne militärische Ausbildung, grün gekleidet und mit Waffen ausgestattet, jubelten ihm zu. Chávez, mit dem Schwert des Bolivar in seiner linken Hand, beschwor die Bolivarischen Milizeinheiten mit den Worten „Das Volk und die Armee sind eins“.
Nachdem Chávez im Februar 2002 die Führungsriege des staatlichen Erdölkonzerns PDVSA durch neue, regierungstreue Manager austauschte, führte dies zu Auseinandersetzung zwischen Chávez und Teilen der venezolanischen Gesellschaft. Dieser Angriff auf die Oligarchie führte zusammen mit der weiterhin andauernden wirtschaftlichen und sozialen Krise zu einem Generalstreik. Am 12. April kam es zum Putsch. Der Generalstab des Militärs, der den Staatsstreich vorbereitet hatte, wollte Chávez nicht mehr anerkennen und ordnete am 12. April 2002 seine Verhaftung an. Noch am selben Tag ließ sich Pedro Carmona als Übergangspräsident vereidigen. Nach dem Putsch kam es zu zahlreichen Feuergefechten, Straßenschlachten und Hausdurchsuchungen, in dessen Folge weitere 50 bis 70 Menschen starben. Der Staatsstreich löste Massenproteste bei weiten Teilen der Bevölkerung aus, an denen sich im ganzen Land mehrere Millionen Menschen beteiligten. Noch während ihrer Siegesfeier setzte die Garde des Präsidentenpalastes die Putschisten fest. Am 13. April 2002 wurde Chávez aus der Militärhaft befreit und wieder ins Präsidentenamt eingesetzt.
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