Lateinamerika: Positive Bilanz nach Steinmeier-Reise

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Minister Steinmeier bei einer durch den "Petrobras-Skandal" stark angeschlagen wirkende Dilma Rousseff (Foto: agenciabrasil)
Datum: 19. Februar 2015
Uhrzeit: 12:45 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die fünftägige Lateinamerikareise des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier durch die wichtigen Volkswirtschaften der Region (Brasilien, Kolumbien, Peru) hat ein durchweg positives Echo hinterlassen und wird von den lokalen Medien allgemein als „Charmoffensive“ bezeichnet. Die Tatsache, dass die Reise nach Südamerika in den entscheidenden Stunden und Tagen des Minsk-Abkommens für eine Lösung des Konflikts in der Ukraine erfolgte, wurde als ein Beweis für die Bedeutung Lateinamerikas in Berlin bezeichnet. Steinmeier hatte sich dabei auch sehr besorgt über die Lage im von einer Dauerkrise gebeutelten Venezuela gezeigt – was den realitätsfernen Despoten in Caracas nicht behagte.

Bei gemeinsamen Auftritten mit den Außenministern von Brasilien, Peru und Kolumbien wurde Steinmeier nicht müde, die große Wertschätzung der Bundesregierung für das jeweilige Land hervorzuheben, gleichzeitig betonte er die Menge der gemeinsamen Interessen und gemeinsamen Werte. Die Charme-Offensive des Ministers wurde erwidert.

„Deutschland ist einer unserer wichtigsten Partner“, erklärte beispielsweise der peruanische Außenminister Gonzálo Alfonso Gutierrez Reinel. In einem ähnlichen Ton drückte sich Kolumbiens Außenministerin María Ángela Holguín Cuéllar aus: „Wir wollen nicht nur Investitionen, sondern auch Erfahrung und Innovation für unsere Wirtschaft“. In Brasilien betonte Außenminister Mauro Luiz Vieira, dass es schon seit langer Zeit gemeinsame Anstrengungen im Hinblick auf der Suche nach einer Umstrukturierung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen gebe.

Neben dem diplomatischen Jargon wurden die gemeinsamen Interessen klar definiert: alle drei Länder stehen durch die sinkenden Ölpreise vor der Herausforderung einer Umstrukturierung ihrer Wirtschaft, ebenfalls stellt eine wachsende Mittelschicht immer höhere Anforderungen. Brasilien ist dabei kein einfacher Partner, trotz der Ähnlichkeiten im multilateralen politischen Handeln. Unter der Regierung von Dilma Rousseff ist Brasiliens Beziehung zu Berlin nicht von reiner Zuneigung geprägt, sondern durch reinen Pragmatismus.

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