Venezuela: Die Zukunft venezolanischer Lehrer heißt Ecuador

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Karelys Fernández, Professorin und Präsidentin des Verbandes der Hochschullehrer von Venezuela (Foto: Apuz)
Datum: 20. Februar 2015
Uhrzeit: 15:31 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Venezuelas verstorbener Präsident Hugo Chávez hat das südamerikanische Land wie seine private Hacienda regiert und an den Rand des Bankrotts getrieben. Sein blasser Nachfolger war und ist immer weniger in der Lage, die Löcher im Haushalt zu stopfen, die Versorgung des Landes sicherzustellen, für Sicherheit zu sorgen und die politische Opposition unter Kontrolle zu halten. Maduro ist ein Präsident, dem es an politischer Schlagkraft und breit aufgestellter Unterstützung in der Bevölkerung mangelt – jenen Eigenschaften, auf die sich sein Mentor notfalls verlassen konnte, um soziale oder auch finanzielle Krisen einzugrenzen. Es ist, wie in allen Ländern die der Sozialismus dahinrafft: die Elite wandert ab, der Bodensatz bleibt. Karelys Fernández, Professorin und Präsidentin des Verbandes der Hochschullehrer von Venezuela „Federación de Profesores Universitarios de Venezuela“ (Fapuv) weist darauf hin, dass der Hochschulbereich jeden Tag mehr mit Notfällen zu kämpfen hat.

„Die nationale Regierung hat vergessen, Programme von hohem akademischen Niveau aufzunehmen. Programme wie „Prometeo Viejos Sabios“, eine Initiative der ecuadorianischen Regierung die der Untersuchung von Kapazitäten in öffentlichen Einrichtungen dient und durch die eine Verknüpfung von Ausländern und ecuadorianischen Forschern mit Doktortitel gestärkt werden soll, fehlen in Venezuela gänzlich. Sie nehmen uns unsere Professoren/Dozenten – auch im Forschungsbereich. Viele Lehrer haben das verlockende Angebot akzeptiert und lehren und forschen in Ecuador“, so Fernández.

Die Nachrichtenagentur „Agencia de Noticias Andes de Ecuador“ berichtet, dass die angebotenen Leistungen für Spezialisten aus dem Ausland einen Hin- und Rückflug für bis zu 3.000 US-Dollar enthalten, zahlen der Monatsmiete (500 Dollar) und ein Gehalt für einen Dozenten/Forscher oder Experten bei einer Aufenthaltsdauer von vier Jahren von 4.320 bis 6.320 US-Dollar (je nach ihrer Kompetenz).

„Wer würde bei diesen Anreizen nicht gehen. In Ecuador haben sie Privilegien, die es hier sicher nicht gibt. Nicht zu vergessen, dass es in Ecuador auch eine Links-Regierung gibt. Nach Ablauf des Vertrages sollen sie eigentlich zurückzukehren, aber die meisten schließen bereits in Ecuador Verträge mit Universitäten in Chile, Peru oder Argentinien ab. Wir haben qualifizierte und graduierte Mitarbeiter an den autonomen Universitäten des Landes, aber die Regierung lässt sie einfach ziehen“, beklagt Fernández.

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  1. 1
    Herbert Merkelbach

    Die Verbrecherbande in Caracas ist doch überhaupt nicht an intelligenten Menschen interessiert. Bereits der abgeschobene C. Giordani hat vor mehreren Jahren erklärt, dass man ein Potential an Armen als Wählerschaft erhalten muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Armen und ganz Armen in Venezuela mit einem IQ von über 100 herumlaufen.

    • 1.1
      Ramon

      Rasist!

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