Im digitalen Zeitalter kommt die wunderbare Warenwelt per Mausklick nach Hause. Dank Online-Shopping muss kein Käufer mehr das Haus verlassen. Dabei lockt neben der großen Auswahl vor allem die bequeme Möglichkeit, jederzeit von zu Hause aus auf Einkaufstour zu gehen. Einkaufen im Internet wird auch in Brasilien immer beliebter. Doch die meisten Menschen im größten Land Südamerikas kaufen Waren und Dienstleistungen mit traditionellen Mitteln. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes IBOPE hat ergeben, dass 74% der Brasilianer noch nie im World Wide Web gekauft haben. Die von der Nationalen Vereinigung der Industrie (CNI) in Auftrag gegebene Umfrage zeigt auch, dass Alter, Einkommen und Bildung Einfluss auf den Verbraucher, der diese Option nutzt, haben.
Die Studie zeigt beispielsweise, dass in der Altersgruppe „16 bis 24 Jahre“ der Prozentsatz der Verbraucher, die noch nie Einkäufe über das Internet getätigt haben, bei 65% liegt. In der Altersgruppe „25-34 Jahre“ erreicht der Anteil 67 und bei den 35 bis 44-jährigen 74%. Innerhalb der Gruppe „45-54 Jahre“ beträgt der Anteil 79%, bei Verbrauchern im Alter von 55 oder mehr steigt der Prozentsatz auf 87%. Ein weiteres Kriterium für das Einkaufsverhalten ist das Einkommen. Bei Personen mit mehr als fünf Mindestlöhnen (Mindestlohn: 788 Reais- umgerechnet etwa 238 Euro) gab fast die Hälfte der Befragten (49%) an, noch nie im Internet gekauft zu haben. Bei Berufstätigen mit einem Einkommen von zwei bis fünf Mindestlöhnen liegt der Anteil bei 70% und bei einem Einkommen zwischen einem und zwei Gehältern bei 85% (weniger als ein Mindestgehalt bei 91%).
Angesichts der Bildungsniveaus liegt der Anteil der Personen, die noch nie das Internet zum Einkaufen benutzt haben, bei den Verbrauchern mit höherer Schulbildung bei 43% und bei Hochschulabgängern bei 68%. Bei Brasilianern mit Grundschulbildung (bis zur achten Klasse) erreicht der Anteil 86% und 92% bei denen, die die Schule nach der vierten Klasse verlassen haben. Laut Ökonom Renato da Fonseca sind Einkommen und Bildung die wichtigsten Faktoren, um den Verbraucher zum Online-Shopping zu animieren. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist das Internet im eigenen Haushalt und eine schnelle Internetverbindung. Über die Nachteile des Onlinekaufs befragt gaben 15% an, das zu erwerbende Produkt lieber vorher in den Händen halten zu wollen. 11% der Befragten bezeichnen es als schwierig, den Artikel umzutauschen oder zurückzugeben. 11% der Verbraucher behaupten, dass die langsame Lieferung ein Problem sei.
In Bezug auf die Vorteile glauben 21%, dass Produkte im Internet günstiger wie in den Ladengeschäften sind. 19% bewerten den Kauf über das Internet als praktisch und bequem, 5% loben die Möglichkeit des schnellen Preisvergleichs. 72% aller Befragten sind mit ihrem Einkauf im Internet zufrieden – 20% sehr zufrieden und nur 6% unzufrieden. Die meisten gekauften Produkte sind Elektronik wie TV-Geräte, DVD-und Handy (51% der Verbraucher). Dahinter folgen Schuhe, Taschen und Accessoires (17%), Kleidungsstücke (16%), Bücher (13%), CDs-DVDs (12%) und Parfums und Kosmetika (11%). An der Befragung nahmen 15.414 Menschen in 727 Verwaltungsbezirken teil.
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