Der Emscher-Umbau, das Generationenprojekt der Emschergenossenschaft, ist eines der größten wasserwirtschaftlichen Infrastruktur- und Renaturierungsprojekte der Welt. Ein Großprojekt, das sich seit jetzt mehr als 20 Jahren „in der Spur“ bewegt – sowohl was den Kostenrahmen als auch den Zeitplan betrifft. So schaut man längst auch bei ähnlichen, internationalen Projekten, wie etwa der Wiederbelebung des Río Bogota in Kolumbien, auf die Erfahrungen und die Vorgehensweise der Emschergenossenschaft beim Emscher-Umbau.
Der Río Bogotá ist einer der am stärksten durch Umweltverschmutzung belasteten Flüsse Südamerikas, wahrscheinlich der Welt. Derzeit nimmt er die Abfälle und Fäkalien von geschätzten 8 Millionen Einwohnern, sowie der gesamten Industrie im Süden der kolumbianischen Hauptstadt Bogotás auf. Zwischen Mosquera und Soacha befindet sich zwar eine mechanische Kläranlage, die jedoch völlig überlastet ist. Für die Erneuerung und Ausbau der Kläranlage und die Sanierung von ca. 90 km des Flusses sind fast eine halbe Milliarde US-Dollar, was 7 % der Steuereinnahmen der Stadt sind, bereitgestellt worden. Das Projekt „Megaproyecto Río Bogotá“ hat eine angesetzte Laufzeit von 3 Jahren. Die Erwartungshaltung ist, dass danach das Wasser des Río Bogotá wenigstens wieder für die Bewässerung der zahlreichen Agrarflächen der Region genutzt werden kann. Die zweite Bauphase beinhaltet den Bau einer für 350 Millionen Dollar neuen Kläranlage, von denen aber nur 50 % der Kosten durch die Stadt getragen werden können.
Auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung tätig ist, stellte nun ein Vertreter der Emschergenossenschaft im Rahmen eines gegenseitigen Erfahrungsaustausches direkt vor Ort in Kolumbien den Wandel des Hinterhofs des einstigen Kohlenpotts zu seinem neuen Vorgarten vor. Dabei stieß das Vorzeigeprojekt auf reges Interesse – beim kolumbianischen Umweltministerium, den Wasserwirtschaftsbetrieben von Bogota und der Regionalen Umweltbehörde von Cundinamarca, der Hauptstadtregion. Aber auch bei den dortigen Medien, die in der Folge teilweise ganzseitig über die Emschergenossenschaft und den Emscher-Umbau im Zusammenhang mit dem „vor der eigenen Haustür“ verlaufenden Río Bogota berichtete.
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