Río Bogotá: Kolumbien will vom Emscher-Umbau lernen

rio-bogota

Der Río Bogotá ist einer der am stärksten durch Umweltverschmutzung belasteten Flüsse Südamerikas (Foto: gobBogota)
Datum: 05. März 2015
Uhrzeit: 08:14 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Der Emscher-Umbau, das Generationenprojekt der Emschergenossenschaft, ist eines der größten wasserwirtschaftlichen Infrastruktur- und Renaturierungsprojekte der Welt. Ein Großprojekt, das sich seit jetzt mehr als 20 Jahren „in der Spur“ bewegt – sowohl was den Kostenrahmen als auch den Zeitplan betrifft. So schaut man längst auch bei ähnlichen, internationalen Projekten, wie etwa der Wiederbelebung des Río Bogota in Kolumbien, auf die Erfahrungen und die Vorgehensweise der Emschergenossenschaft beim Emscher-Umbau.

Der Río Bogotá ist einer der am stärksten durch Umweltverschmutzung belasteten Flüsse Südamerikas, wahrscheinlich der Welt. Derzeit nimmt er die Abfälle und Fäkalien von geschätzten 8 Millionen Einwohnern, sowie der gesamten Industrie im Süden der kolumbianischen Hauptstadt Bogotás auf. Zwischen Mosquera und Soacha befindet sich zwar eine mechanische Kläranlage, die jedoch völlig überlastet ist. Für die Erneuerung und Ausbau der Kläranlage und die Sanierung von ca. 90 km des Flusses sind fast eine halbe Milliarde US-Dollar, was 7 % der Steuereinnahmen der Stadt sind, bereitgestellt worden. Das Projekt „Megaproyecto Río Bogotá“ hat eine angesetzte Laufzeit von 3 Jahren. Die Erwartungshaltung ist, dass danach das Wasser des Río Bogotá wenigstens wieder für die Bewässerung der zahlreichen Agrarflächen der Region genutzt werden kann. Die zweite Bauphase beinhaltet den Bau einer für 350 Millionen Dollar neuen Kläranlage, von denen aber nur 50 % der Kosten durch die Stadt getragen werden können.

Auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung tätig ist, stellte nun ein Vertreter der Emschergenossenschaft im Rahmen eines gegenseitigen Erfahrungsaustausches direkt vor Ort in Kolumbien den Wandel des Hinterhofs des einstigen Kohlenpotts zu seinem neuen Vorgarten vor. Dabei stieß das Vorzeigeprojekt auf reges Interesse – beim kolumbianischen Umweltministerium, den Wasserwirtschaftsbetrieben von Bogota und der Regionalen Umweltbehörde von Cundinamarca, der Hauptstadtregion. Aber auch bei den dortigen Medien, die in der Folge teilweise ganzseitig über die Emschergenossenschaft und den Emscher-Umbau im Zusammenhang mit dem „vor der eigenen Haustür“ verlaufenden Río Bogota berichtete.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!