Vor 69 Jahren wurde der Kolibri „Barbudito Azul“ (Oxypogon guerinii cyanolaemus) das letzte Mal in Kolumbien gesehen. Der Vogel galt in dieser Region als ausgestorben und wurde nun von zwei Naturschützern in der Sierra Nevada de Santa Marta, im Norden des südamerikanischen Landes, gesichtet. Die Bergketten der Sierra Nevada de Santa Marta gehören zum nördlichsten Teil der Zentralkordilleren Südamerikas. Ihre und damit Kolumbiens höchste Gipfel sind mit jeweils 5.775 Meter der Pico Cristóbal Colón und der Pico Simón Bolívar. Die Gipfel liegen nur 45 km von der Karibikküste entfernt.
Die Bergkette gilt als höchstes Küstengebirge der Welt, drei der kleinen Helmkolibris wurden von Carlos Julio Rojas und Cristian Vásquez auf einer Fläche von 10 Hektar in 3 kleinen Waldstücken entdeckt. Die Bergwälder der etwa 100 Millionen Jahre alten Sierra gelten als einzigartig. Das fragile Ökosystem gerät allerdings immer mehr in Gefahr. Indigene Gemeinschaften schaffen sich durch Brandrodung neue Weideflächen für ihr Vieh, das Überleben des Colibrí Barbudito Azul hängt deshalb an einem seidenen Faden.
Der Helmkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 11,5 Zentimetern und hat einen sehr kurzen, nur 8 Millimeter langen Schnabel. Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Kolumbien und Venezuela umfasst. Die Art kommt in typischen Páramo-Landschaften in Höhen zwischen 3.200 und 5.200 Metern vor. Hier bewegt sie sich in zwischen Graslandschaft und Buschwerk.
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