Schiedsstelle Weltbank: Venezuela steht vor weiteren Forderungen in Milliardenhöhe

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Auf Venezuela warten weitere 26 ICSID Schiedsverfahren in Milliardenhöhe (Foto: Archiv)
Datum: 30. März 2015
Uhrzeit: 13:31 Uhr
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Schiedsstelle ICSID der Weltbank (Internationales Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten) hat in den letzten sechs Monaten in fünf Fällen gegen Venezuela entschieden und die Regierung des südamerikanischen Staates zu Milliardenzahlungen an ausländische Unternehmen verurteilt. Der verstorbene Präsident Hugo Chávez hatte neben den größten Stahl- und Zementwerken des Landes auch mehrere ausländische Firmen verstaatlicht und die Gelder für die Enteignungen nicht gezahlt. Venezuela ist zwar 2012 aus dem Abkommen mit der Weltbank ausgetreten, die Verfahren, die sich auf die Zeit davor beziehen, haben jedoch eine rechtlich bindende Wirkung. Insgesamt hat das Links-Regime bereits bei ausländischen Fluggesellschaften und Lieferanten Schulden im zweistelligen Milliardenbereich angehäuft, über dem südamerikanischen Land kreist der Pleitegeier. In insgesamt 5 Fällen muss das Land 2,12 Milliarden US-Dollar, mehr als die Hälfte der Cash-Reserven der Zentralbank von Venezuela, berappen. Ökonomen warnen, dass diese Summe rasch ansteigen wird. Auf Venezuela warten über 20 weitere ICSID Schiedsverfahren in Milliardenhöhe.

Laut den bisherigen Urteilen muss Caracas dem kanadischen Minenbetreiber Centerra Gold 740,3 Millionen US-Dollar überweisen, der US-Ölkonzern Exxon Mobil wartet auf 853 Millionen Dollar (nach Abzinsung von 747 Millionen). Der “Flughafen Zürich AG” und ihrem chilenischen Konsortiumspartner stehen 33 Millionen Dollar zu, dem Glashersteller Owens-Illinois mehr als 455 Millionen US-Dollar und dem Öldienstleistungsunternehmen “Tidewater” 46,4 Millionen US-Dollar. In diesem Jahr wird zudem erwartet, dass die Schiedsstelle ein Urteil im Fall Conoco Phillips fällt. Bei der Enteignung des Konzerns im Jahr 2007 geht es um rund 31 Milliarden US-Dollar.

Analysten sind sich einig, dass das venezolanische Regime hinsichtlich der prekären finanziellen Situation im Land sämtliche ausstehende Zahlungen hinauszögern wird. „Die Regierung wird alles versuchen, Zahlungsfristen zu verschieben. Das Schiedsgericht der Weltbank hat allerdings verschiedene Möglichkeiten, einschließlich Öl-Embargo, um die Gelder einzufordern“, erklärt Ökonomin Anabella Abadi, Orascom Development Holding (ODH).

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Kommentarbereich

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  1. 1
    r_p

    das erbe von chavez… es lebe die revolution!

    • 1.1
      Herbert Merkelbach

      BESTIMMT!!

  2. 2
    Inge Alba

    Ja, soviel zum „maximo lider“
    War auch nur eine Lachnummer, und wenn jetzt noch einmal einer etwas von seinem Charisma schwafelt bekomme ich nen Fön. Rege mich jedesmal tierisch auf wenn so super schlaue Komentatoren von seinem Charisma labern, den Kerl habe ich erlebt , 4 Std. TV Ansprache ohne Unterbrechung, für mich war es ein Schwafelmeier ohne Punkt und Komma und nur für Volldeppen war es eine charismatische Figur. Der gleiche Volldepp wie sein Nachfolger und fertig.

    • 2.1
      der Sachse

      Hallo Inge Alba, ich lebe zwar erst ueber 8 Jahre in diesem an sich schoenen Land. Habe die Entwicklung kommen sehen. Meine Frau ist Venezulanerin, sagte zwar des oefteren „Ach wo!“, ich hatte leider immer Recht. Ich bin in Sachsen geboren und habe den idiologischen und wirtschaftlichen Schwachsinn von Ulbricht bis Honnecker miterlebt. So hart wie hier war es zwar nicht. Es wird noch „schoener kommen“. Das ist ironisch gemeint. Das Ende von all diesen Volldeppen ist naeher als sie denken.

    • 2.2
      Amiguita

      4 Stunden? Das ist Masochismuss! :-) Hut ab vor Ihrem Durchhaltevermögen!
      So lange halte ich das nicht aus. 5 Minuten Telesur reichen mir meistens.
      Aber es soll ja auch genug Deutsche geben, die sich Russia Today rein ziehen und den Quatsch auch noch glauben.

      Das mit dem Charisma hat sich ja nun auch erledigt!

      • 2.2.1
        Inge Alba

        Ich muss gestehen, da war ich noch um einiges Jünger, ist schon so ca. 7 Jahre her?
        Nein, dies musste sein, ich wollte mir mal eine Meinung bilden und nicht von Anfang an gleich nein rufen. Habe es auch mal mit einem Diskurs von Fidel damals versucht, da habe ich nach ca. 3/4 Std. Cubavision umgeschaltet, konnte nicht mehr. Der Chávez war ja zeitweise noch etwas lustig dabei, ich hatte ihn im Verdacht dass er zwischendurch etwas Koks schnupft, den er hat immer so hochgezogen, seltsam mit der Nase gewackelt. War die Rede in der er dem Volk erklärt hat wieviel Geschriebenes auf ein DIN A 4 Blatt geht, dass man auch hinten darauf schreiben kann, u.a., aber schon das hat ihn mind. 20 Minuten Redezeit gekostet. Dann noch der ganze Quatsch mit dem Kaffee trinken, was dies an Arbeitszeit kostet usw. Ein Präsident der sich mit solchem Müll abgibt, ist schon witzig, oder?

  3. 3
    Inge Alba

    Ihr Wort in Gottes Ohr.
    Bin zwar eine „Ungläubige“, aber die Sprüche sind trotzdem recht praktisch und treffend.
    Nur leider glaube ich nicht so schnell an irgend einen Erfolg, denn die Welt steht mal wieder Kopf in jeder Ecke (oder Rundung) von diesem Erdball. Wohin man sieht, Chaos, im Moment scheinen alle mal wieder zu spinnen, je mehr Menschen, desto ungezügelter und wilder werden die Massen, einerseits verständlich, andererseits muss dies Eingedämmt werden. Sonst haben wir überall Venezuela oder Griechenland oder Iran oder Ukraine. Spreche gerade von diesen Ländern, weil ich deren Menschen kenne, zumindest mal dort gelebt habe und oder Arbeitskollegen habe/hatte und dies eigentlich alles sehr nette Menschen waren / sind. Also, was ist los? Ist diese Krankheit „Chávez“ ansteckend oder was? Denn der Maduro ist für mich so oder so nur ein bekloppter Nachfolger ohne Eigeniniatitive, also nur ein Nachmacher, nur hat bder leider auch wieder sehr viele auf seiner Seite, da man ja was dabei verdienen kann wenn man so einem huldigt.

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