Venezuela: Devisenzuteilung um 31,5% reduziert

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Venezuelas Landeswährung ist nicht das Papier wert, auf das sie gedruckt ist (Foto: Screenshot YouTube)
Datum: 15. April 2015
Uhrzeit: 17:09 Uhr
Leserecho: 8 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Wechselkurspolitik der venezolanischen Regierung bleibt trotz der jüngsten Änderungen weiterhin ohne Erfolg. Laut aktuellen Analysen des Wirtschaftsinstituts „Ecoanalítica“ wurde der Devisenhandel in diesem Jahr bereits um 31,5% reduziert, aufgrund rückläufiger Öleinnnahmen hat die Regierung bereits „schmerzhafte“ Anpassungen durchgeführt. Diese werden laut dem Institut zu einem weiteren Rückgang der Wirtschaftstätigkeit im von einer Dauerkrise gebeutelten südamerikanischen Staat führen.

Was internationale Finanzexperten schon seit Jahren wissen, bestätigt Asdrúbal Oliveros, Direktor von Ecoanalítica. „Die Logik des Wechselkurssystems beruht nicht auf wirtschaftliche Gründe oder Überlegungen – sie ist rein politischer Art“. Nach seinen Worten belief sich der Devisenhandel/Zuteilung an den privaten Sektor im Jahr 2015 auf 40,4 Millionen US-Dollar pro Tag, im Vergleich zu ​​104,4 Millionen Dollar im Jahr 2014. „2015 wird ein Jahr, welches von Knappheit und Mangel gekennzeichnet sein wird“, so Oliveros.

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Er betont, dass der Rückgang bei der Zuteilung von Devisen bereits lange vor dem Rückgang der Ölpreise begonnen hat. Anhaltende Korruption sei zudem für „die Bildung von Schwarzmärkten und Schmuggel“ verantwortlich. „Das neu eingeführten marginale Devisensystem (Simadi) ist das Schlimmste, was es je gegeben hat. Die Wirtschaftsgeschichte Venezuela wird immer verrückter, die Verbraucher wurden durch die Implementierung des neuen Systems noch zusätzlich bestraft. Simadi ist definitiv nicht dazu geeignet, die Probleme des Landes zu lösen. Dafür ist eine starke und umfassende Korrektur notwendig“, analysiert Alejandro Grisanti, Chefökonom für Lateinamerika.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Herbert Merkelbach

    Die US Dollars fehlen an allen Ecken und Kanten. Was beängstigend ist, es wird nicht besser. Bloomberg schrieb heute, dass Saudi Arabien Öl wie verrückt produziert um keine Marktanteile zu verlieren. Die Verlierer sind dann die Russische Föderation und Venezuela.

    • 1.1
      VE-GE

      Ja und beide haben es verdient !

      • 1.1.1
        Herbert Merkelbach

        Der Überzeugung bin ich auch!!

  2. US – Dollars sind nur in Venezuelas Banken und Staatskasse knapp.Millionen von Dollars aus Schmuggel,Drogenhandel,dunklen Geschäften ,liegen auf Banken von Steuerparadisen wie Andorra,Schweiz etc.Während eine Währungskontrolle unter dem Vorwand der Verhinderung von Devisenflucht vor ca. 10 Jahren eingeführt wurde und nur Wirtschaft distorsionierte und den Normalbürger diskriminiert,haben die roten Funktionäre Tonnenweise Devisen aus dem Land geschafft.Die Dimension der Plünderung des eignen Landes , ist jetzt schon ohnegleichen in der neueren Geschichte , obwohl erst die Spitze des Eisbergs zu erkennen ist.Indessen führt die Devisenknappheit im Land zu einem weiteren Anstieg des € + $ . heute ist somit der Grundlohn in Venezuela auf 21.5$ / Monat gefallen! Reisen unmöglich, nicht mal nach Kolumbien . Sichere als die Berliner Mauer !

  3. P.S: besser gesagt, 2 Geldscheine von je 100 und 50€ wiegen ca. 1 kg Bolivares !

  4. 4
    Inge Alba

    Das wird immer schlimmer werden so lange wie sie diesen oder einer aus dieser Clique an der Macht lassen. Aber es wird sich niemand aufschwingen diese „Regierung“ zum Teufel zu schicken, Keiner da der die bolas hätte. Man wartet lieber auf Hilfe von Aussen und die wird nicht kommen, denn Vzla. ist nicht mehr sonderlich Interessant, ausgelaugt und ausgelutscht vom Militär, von der Mafia. Wer sollte die Geduld aufbringen diese Strukturen aufzubrechen, den Menschen ein demokratisches Verständnis in die Gehirne zu setzen, eine Mamutaufgabe. Die Venezolaner selbst arrangieren sich lieber mit den Gegebenheiten und man lebt damit, irgendwie geht es ja auch immer weiter, der intelligentere Rest immigriert, wohin auch immer. Ein verlorenes Land und verlorene Menschen.

  5. 5
    Matthias Gysin

    Ich ärgere mich dann und wann auch dass meine Verwandten in Barquisimeto nicht die Eier haben auf die Strasse zu gehen. Mein Schwager (Chemiker) sagt mir dann nur, dass machst Du einmal da ist überall der Sebin (Militärgeheimdienst) und die Nationalgarde mit MPs mit Schiesserlaubnis. Das ist Lebensmüde die Leute werden fotografiert. Jegliche Karriere ist am A… denn eine Firma wird niemand einstellen können der gegen Maduro ist, denn die Sozial-versicherungen verweigern die Aufnahme. Er macht nun das richtige und wandert aus, denn etwas anderes in Sachen Hoffnung haben die jungen gut ausgebildeten Leute nicht zur Wahl (glücklicherweise sind alle UNI Diplome innerhalb von LATAM gültig. Weg so lange es noch geht.- Jedoch was machen diejenigen die nicht können (Wirtschaftslage, Angehörige) die sind diesem Verbechen solange ausgeliefert bis eine Intervention von aussen kommt. Definitiv. Die Venezolaner können das Problem nicht selbst lösen. Das kann nur die USA und Kuba lösen v.a. erstere in dem das venezolanische Erdöl mit einer hohen Importsteuer belegt werden kann. Es ist einfach Sch …

  6. 6
    Gast

    15.Jahre hatte man Zeit den Venezolanos einzureden wir ( Regierung) schenken Euch
    alles. Wohnung,Sozialversicherung,kostenlose Ärzte,Medizin u.s.w.
    Es wird mehr als ein Jahrzehnt dauern fals es eine normale Regierung gibt diesen Irrglauben aus
    den Köpfen der meisten zu beseitigen.
    Da wächst eine verlorene Generation heran Dos Mios

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