Nirgendwo auf der Welt treiben Frauen und Männer so viel Kult um den Körper wie in Brasilien. Das südamerikanische Land ist eine Hochburg für Schönheitsoperationen und hat in diesem Segment weltweit die Führung übernommen. Nach Angaben der brasilianischen Gesellschaft für plastische Chirurgie wurden im Jahr 2014 „offiziell“ rund 1,49 Millionen Schönheitsoperationen durchgeführt. Fettabsaugung an Bauch, Brustvergrößerung und Korrektur der Nase gehören inzwischen zu den alltäglichen ästhetischen Verfahren. In den letzten zehn Jahren hat sich der Anteil der brasilianischen Bevölkerung, die kosmetische Chirurgie über sich ergehen lassen, um 10% erhöht.
Laut Fábio Iglesias, Professor für Sozialpsychologie an der Universität von Brasília, sind diese Art von Operationen Teil eines „Eindruck-Prozesses“. Immer mehr Menschen versuchen sich auf eine bestimmte Weise in der Gesellschaft zu positionieren. In Zeiten von „Facebook“ und „Twitter“ wird es als zunehmend als wichtig betrachtet, ein tadelloses äußeres Erscheinungsbild zu übermitteln. Iglesias weist zudem darauf hin, dass Schönheitsoperationen heute nur noch einen Bruchteil von dem kosten, was der Patient noch vor Jahren dafür berappen musste.
„Das Klima in Brasilien, vor allem in den Küstenregionen, führt zu einem Boom bei den Schönheitschirurgen. Mann/Frau zeigt viel mehr Körper und will perfekt und jünger aussehen. Deshalb ist es klar und offensichtlich, dass sich Brasilien in diesem Segment an der Spitze der Weltrangliste platziert hat“, so der Experte. Als wichtig bezeichnet er die Auswahl des Chirurgen. Forschungsergebnisse belegen, dass 97% aller fehlgeschlagenen plastischen Operationen von sogenannten „Nicht-Profis“ durchgeführt wurden.
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