Brasilien: Restaurants in São Paulo dürfen keine Gänsestopfleber mehr verkaufen

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Gänsestopflebern wiegen bei der Schlachtung statt üblicher 300 Gramm 1.000 bis 2.000 Gramm (Foto: Screenshot YouTube)
Datum: 27. Juni 2015
Uhrzeit: 14:47 Uhr
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Der Gesetzgeber hat in der größten brasilianischen Stadt São Paulo die Produktion und den Verkauf von Gänsestopfleber verboten. Tierschützer feierten die gerichtliche Anweisung, einige der bekanntesten Köche in der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates brachten ihre Besorgnis zum Ausdruck. Die Produktion der „Foie gras“ ist in vielen Ländern, darunter Großbritannien, Deutschland, Italien und Argentinien verboten, Import und Verkauf sind aber beispielsweise in der EU weiter zugelassen.

Die Fettlebern entstehen durch eine bestimmte Mastform bei Gänsen oder Enten, bei dem die Tiere in den letzten 21 bis 28 Tagen zwangsernährt werden. Rund drei bis vier mal pro Tag wird den Tieren mittels eines Rohres ein Futterbrei aus 95 Prozent Mais und 5 Prozent Schweineschmalz in den Magen gepumpt. Dadurch wiegen die Lebern statt üblicher 300 Gramm bei der Schlachtung 1.000 bis 2.000 Gramm, und der Fettgehalt schwankt zwischen 31 und 51 Prozent.

Restaurants und Bars in São Paulo, die sich nicht an das neue und in 45 Tagen in Kraft tretende Gesetz halten, werden mit einer Geldstrafe von 5.000 Reais (etwa 1.500 US-Dollar) gebüßt. „Foie gras ist ein Appetizer für die Reichen. Der Verzehr der Stopflebern hat keinen Vorteil für die menschliche Gesundheit und bringt lediglich großes Leid über die Vögel“, erklärt Stadtrat Laercio Benko. Dies sieht Milad Alexandre Mack Atala, unter anderem Inhaber des weltberühmten Restaurant D.O.M, ganz anders. „Wie kann eine Stadtverwaltung regeln, was eine Person isst. Wo wird das noch alles enden“?

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