Regierungskrise in Brasilien: Proteste in über 200 Städten angekündigt

Soziale Bewegungen und Gewerkschaften haben für Sonntag (16.) zu Protesten gegen Brasiliens Präsidentin Rousseff und der Regierungspartei „Partido dos Trabalhadores“ aufgerufen. Nach Angaben der Zentralgewerkschaft (CUT) lautet das gemeinsame Motto der Kundgebungen: „Weg mit der Korruption, „Weg mit Dilma“ und „Nie wieder Lula“. Die Protestmärsche sollen landesweit in über 200 Städten stattfinden.

Inflation, Rezession und Korruptionsskandale lähmen das größte Land Lateinamerikas. Beim Skandal um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras geht es um Bestechungsgelder in Milliardenhöhe, in die auch die Regierungen von Peru, Ecuador, Kuba und Venezuela verwickelt sein könnten. Dutzende Baufirmen haben Hunderte von Millionen US-Dollar abgezweigt, zahlreiche Top-Manager und mehr als 50 Politiker aus fünf Parteien sitzen bereits hinter Gittern. Über Brasilien tobt ein kräftiger Sturm, Präsidentin Dilma Rousseff gerät immer tiefer in den Krisenstrudel.