Laut einer wissenschaftlichen Analyse war der Zeitraum von Januar bis Juli dieses Jahres der wärmste seit 50 Jahren im südlichen und südöstlichen Brasilien. Das aktuelle Phänomen wird als komplexer und langfristiger als die üblichen Auswirkungen hinsichtlich des Auftretens der Klimaanomalie El Niño bezeichnet. Für die Wissenschaftler ist für das Übel der Klimawandel verantwortlich. Klimatologe José Marengo, ein führender El Niño-Experte und Spezialist für Klimawandel in Lateinamerika, spricht von einer komplexen Situation. Steigende Temperaturen über ganze Jahr können das Ergebnis einer Kombination von verschiedenen Faktoren wie eine Erwärmung der Ozeane sein. Eine erhöhte Konzentration von CO2 und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre wird durch menschliches Handeln verursacht.
Ihm zufolge lagen die Mindesttemperaturen im Juli in den südlichen und südöstlichen Regionen Brasiliens zwischen 3 und 4 Grad Celsius über dem Normalwert. „Was wir aktuell beobachten, ist ein extremes Szenario und stärker wie beim Auftreten eines El Niño. Sowohl bei der Hitze und der Kälte registrieren wir ein starkes Ungleichgewicht“, so Marengo. Folglich geht er davon aus, dass die Regenzeit (Frühjahr) keine Entlastung für die Wasserreservoirs bringen wird. Als weitaus wahrscheinlicher bezeichnet er einen weiteren Anstieg der Temperaturen. „Es scheint, dass dieser Sommer noch wärmer wird. Es gibt einen deutlichen Aufwärtstrend in den letzten Jahren. Wir leben in einem Zeitalter der Extreme, die Katastrophen und neue Herausforderungen bringt. Intensiver und konzentrierter Regen bedeutet Tod und Knappheit. Unsere Alternative ist es, Lösungen zu suchen“.
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