Die Olympischen Spiele 2016 finden zwischen dem 5. und 21. August 2016 im brasilianischen Rio de Janeiro statt. Die Metropole unter dem Zuckerhut ist damit die erste Stadt in Südamerika und nach Mexiko-Stadt 1968 die zweite in Lateinamerika, die Gastgeber der Veranstaltung sein wird. Seit Monaten befindet sich das Land im Ausnahmezustand, Präsidentin Dilma Rousseff kämpft ums politische Überleben. Nachdem die Wirtschaft im vergangenen Jahr auf der Stelle trat, wird sie in diesem Jahr um rund zwei Prozent schrumpfen. Jegliches Jonglieren der Regierung wird von der Bevölkerung mit aufmerksamen Augen beobachtet, Gelder wie in der Vergangenheit verschwenden/verprassen nicht mehr toleriert. Bisher haben sich Athleten und Athletinnen aus 139 Nationen für die Spiele qualifiziert, das Budget für den Mega-Event liegt bei 3,6 Milliarden US-Dollar. Nachdem in den letzten Monaten bekannt wurde, dass der geplante Etat aller Wahrscheinlichkeit nicht eingehalten werden kann, kam es bereits zu Unmutsäußerungen. Nun rudern die Organisatoren zurück und gaben bekannt, das Budget für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele um bis zu 30 Prozent zu kürzen.
„Die Zeiten der verschwenderischen Ausgaben sind vorbei, die brasilianische Öffentlichkeit wird keine Mehrausgaben tolerieren“, zitiert „BBC“ Mario Andrada, Kommunikations-Direktor Rio 2016. Bei den Einsparungen sei Kreativität gefragt, eine Krisensitzung hat in den vergangenen Tagen bereits stattgefunden. Das Budget des Organisationskomitees ist privat finanziert, mit getrennten Budgets für Stadien und Infrastruktur. Mehrausgaben müssen allerdings von der brasilianische Regierung getragen werden. Von den rund fünf Millionen zur Verfügung stehenden Tickets sind erst zwei Millionen abgesetzt, ein Klingeln der Alarmglocken scheint berechtigt.
Laut „BBC“ werden von den Kürzungen nicht die Wettkämpfe der rund 15.000 Athleten betroffen sein. Allerdings soll die dreieinhalbstündige Eröffnungsfeier „überarbeitet“ werden, alle Werbevideos müssen im eigenen Haus durchgeführt/gedreht werden. Ebenfalls wollen die Organisatoren auf mehr Zelte, statt festen baulichen Strukturen setzen. Die Infrastruktur hinsichtlich der unzähligen Test-Events soll zurückgefahren werden und das für 70.000 Teilnehmer geplante Volunteer-Programm (Englisch-Unterricht) auf 60.000 Personen gekürzt werden.
Kleine Berichtigung
Der IWF erhöhte seine Voraussage des negativen Wirtschaftswachstums auf 3%
Es darf also getrost mit 5% gerechnet werden