Lateinamerika: Kinderhilfswerk warnt vor Hungerkrise durch El Niño

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Die Menschen in Zentralamerika brauchen durch die Dürre und die höheren Preise der meisten Grundnahrungsmittel dringend humanitäre Hilfe (Foto: Alex Proimos)
Datum: 15. Oktober 2015
Uhrzeit: 12:40 Uhr
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Autor: Redaktion
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Das lateinamerikanische Kinderhilfswerk NPH macht anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober auf die Hungersnot der Menschen in Zentralamerika aufmerksam. Das Klimaphänomen El Niño führt nicht nur in Kalifornien und Indonesien zu extremen Wetterreaktionen. In Zentralamerika sind 80 % der Ernten durch die außergewöhnliche Hitze und zu geringe Niederschläge vertrocknet. Rund 3,5 Millionen Menschen müssen laut UNO bereits hungern. Experten warnen, dass sich die Anzahl der hungernden Menschen bis 2016 fast verdreifachen wird. Das Kinderhilfswerk NPH hilft den Menschen in Lateinamerika mit Trinkwasser, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung.

Humanitäre Krise: 10 Millionen Menschen bedroht

Die Menschen in Zentralamerika brauchen durch die Dürre und die höheren Preise der meisten Grundnahrungsmittel dringend humanitäre Hilfe. Was geschieht, wenn diese zu spät kommt oder ausbleibt, ist in El Salvador schon deutlich: Doppelt so viele Kinder unter fünf Jahren leiden an akuter Unterernährung wie noch vor acht Jahren. Wolfgang Martinek, Geschäftsführer des Kinderhilfswerks NPH Österreich: „Die Situation ist bedrohlich. Wir sprechen schon von einer humanitären Krise, die noch lange anhalten wird!“ Denn Wetterexperten warnen, dass dieser El Niño einer der stärksten der letzten 60 Jahre ist und bis 2016 anhalten wird. Martinek: „Sehr wahrscheinlich kommt es zu weiteren Ernteausfällen. Dann müssen rund zehn Millionen Menschen hungern.“

Auch NPH-Kinderdörfer von El Niño betroffen

Sechs NPH-Kinderdörfer in Lateinamerika verzeichnen bereits Ernteeinbußen. Besonders sind die Kinderdörfer in Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua betroffen. Durch die autarke Wasserversorgung können die Kinderdörfer die eigene Landwirtschaft und die Grundversorgung der über 3.400 Kinder weiterhin sicherstellen. Martinek: „Bei den steigenden Lebensmittelpreisen wird Selbstversorgung in unseren Kinderdörfern immer wichtiger werden.“

Auch die Hilfsleistungen für Kinder in umliegenden Gemeinden bleiben aufrecht. Beispielsweise versorgt die NPH-Suppenküche in Talanga, einem Ort in der Nähe des NPH-Kinderdorfes in Honduras, hungernde Kinder täglich mit warmen Mahlzeiten. In Guatemala verteilen Kinderdorf-MitarbeiterInnen in Kooperation mit anderen NGOs Lebensmittel an Kinder aus umliegenden Gemeinden. Insgesamt leistet NPH in neun lateinamerikanischen Projektländern jährlich Hilfe für mehr als 100.000 Menschen. Martinek: „Aber auch wir von NPH kämpfen bereits mit den Auswirkungen von El Niño und sind auf Spenden dringend angewiesen.“

Das internationale Kinderhilfswerk NPH (Nuestros Pequeños Hermanos, dt. unsere kleinen Brüder und Schwestern) schenkt Waisen und in Not geratenen Kindern in neun Ländern Lateinamerikas ein neues Zuhause. Seit der Gründung 1954 sind mehr als 18.300 Kinder in den NPH-Kinderdörfern aufgewachsen, Spenden und Patenschaften sichern ihre Betreuung und Ausbildung. NPH Österreich ist mit dem Österreichischen Spendengütesiegel ausgezeichnet, Spenden sind von der Steuer absetzbar.

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