Vor zehn Tagen sind die Dämme zweier Abraumteiche einer Eisenerzmine in Mariana (Bundesstaat Minas Gerais) in Brasilien gebrochen und haben das Dorf Bento Rodrigues sowie die umliegenden Gebiete mit Schlamm und giftigem Aushub überflutet. Es ist zu befürchten, dass mehr als 20 Menschen ums Leben kamen. Leidtragende der Umweltkatastrophe sind einmal mehr die Ärmsten der Armen, die indigenen Ureinwohner sind verzweifelt und fordern ein Handeln der Regierung. Seit Tagen blockieren Angehörige der Ethnie der Krenák (Crenaques) eine Eisenbahnverbindung des Unternehmens Samarco, dem die Eisenerzmine gehört. Bei einer Außentemperatur von 41 Grad sitzen sie auf den rostigen Schienen und wiegen ihre Köpfe unter dem langsamen Takt der Musik, die von ihrer Kultur erzählt. „Der Fluss ist wunderschön. Ich danke Dir, Gott. Danke, dass Du uns den Fluss zum Leben gegeben hast“.
Durch das kontaminierte Gebiet fließt der Rio Doce, der bei den Indigenen seit Generationen als heilig bezeichnet wird. Rund 350 Ureinwohner nutzten das Wasser des Flusses bis zu den Dammbrüchen zum Trinken, Baden und zur Reinigung. „Wir, der Fluss, die Bäume und die Tiere sind eins. Wenn der Fluss stirbt, sterben wir alle“, so der Führer der Krenák. Nachdem die Indios seit über eine Woche kein Wasser haben, stoppten sie die Eisenbahn-Verbindung Vitória-Minas. Ein Schamane der Indigenen fordert die Verantwortlichen unter Tränen dazu auf, „in Würde mit uns zu sprechen“. Die Minenbetreiber BHP (Australien/Grossbritannien) und Vale (Brasilien) haben laut dem Geisterbeschwörer der Ethnie „unser Leben zerstört, unsere Kultur verwüstet und uns ignoriert“. Laut Alexandre Sylvio Vieira da Costa, Professor für Wasserressourcen, wird es mindestens zehn Jahren dauern, biss der Fluss sein biologisches Gleichgewicht wieder erreicht hat. Demnach haben die giftigen Abfälle (hauptsächlich Eisen, Aluminium und Mangan) alle Wasserpflanzen, die den biologischen Kreislauf des Flusses bilden, vollkommen abgetötet. „Es gibt nichts mehr. Nicht einmal eine Schnecke“, so der Wissenschaftler.
Am Montag (16.) schlugen Umweltschützer Alarm. Sie befürchten, dass die giftigen Abfälle die Region Abrolos erreichen. Die Inselgruppe liegt etwa 55 Kilometer vor der Atlantikküste der brasilianischen Provinz Bahia bei Ponta da Baleia und wird als eines der wichtigsten Ökosysteme Brasiliens bezeichnet. Die Inseln sind von Riffen umgeben, es handelt sich um das größte Riffgebiet Südamerikas.
Update, 17. November
„Samarco“ hat am Montagabend (Ortszeit) eine „vorläufige Absichtserklärung“ mit der ermittelnden Staatsanwaltschaft unterzeichnet. Demnach verpflichtet sich das Unternehmen, mindestens eine Milliarde Reais (260 Millionen US-Dollar) für verursachte Umweltschäden zu zahlen.
Immer dasselbe mit den Grosskonzernen…….beuten alles aus und es geht denen am Arsch vorbei was aus den Ureinwohnen sprich Indianern wird……Es ist zum Kotzen !