Die Unesco bestätigt die unsachgemäße Ausbeutung eines 400 Jahre alten Schiffswrackes vor der Küste Panamas. Pikant daran ist, dass dies mit der Genehmigung von staatlicher Seite geschieht. Unesco-Experten sprechen von einer „besorgniserregenden Degradation” und von unprofessionellen archäologischen Methoden bei der Bergung der 1631 untergegangenen, spanischen Galeone.
Die Galeone vor Panama trägt den gleichen Namen, wie das erst unlängst vor Kolumbien entdeckte Wrack „San José“. Entdeckt wurde die Galeone von Panama im Archipel Las Perlas Anfang 2002. Zur Bergung des Schatzes wurde eine private Firma beauftragt. Der dabei abgeschlossene Vertrag sieht vor, dass vom wirtschaftlichen Wert der geborgenen Gegenstände 65 Prozent in die Kassen des Privat-Unternehmens fließen. Als Gegenleistung wird im Dezember eine Ausstellung im Museum Panama Viejo organisiert und eine Dokumentation vorgelegt.
In der Hand des Landes werden allerdings nur spärliche Reste der als „einer der größten Schätze“ bezeichneten Schiffsladung bleiben. Nach offiziellen Angaben war das spanische Schiff mit 1.417 Silberbarren, 416 Kisten bearbeiteten Silber, 248 Kisten mit Silbermünzen, Goldmünzen und Goldstücken beladen, in einem geschätzten Wert von 50 bis 100 Millionen US-Dollar. Hinzu kommen Schmuck, Gold, Diamanten, Edelsteine und andere Wertobjekte, die von den Passagieren mitgebracht wurden, sowie Gegenstände von historischen und kulturellem Wert wie Kreuze, Kandelaber, Geschirr und anderes.
Interessiert war die Bergungsfirma jedoch vor allem an den gewinnbringenden Schätzen, wie von verschiedener Seite konstatiert wird. Der polemische Vertrag wurde indes bereits zweimal von der Justiz Panamas in Frage gestellt und die Rückgabe der Kulturgüter des Landes gefordert. Kritisiert werden Projekt und Vertrag auch von der derzeitigen Regierung Panamas. Von den Unesco-Experten werden zusätzlich die Methoden angeprangert, mit denen die Gegenstände freigelegt werden. Diese seien nicht nach den aktuellen Praktiken einer professionellen Archäologie freigelegt worden.
Eine solche Unterwasserbergung verschlingt leicht einen zweistelligen Millionen Betrag. Solange seitens behördlicher oder privater Archäologen solche Summen nicht aufgebracht werden, und auch niemand das Risiko eines Fehlschlages eingehen will, wird eine entsprechend qualifizierte und risikobereite Privatfirma benötigt, oder der Schatz und die Kulturgüter verrotten am Meeresgrund und niemand hat etwas davon. Jede Regierung oder die UNESCO, oder wer sonst noch unqualifizierten Mist zu dem Thema von sich geben muss, hätte ja die Möglichkeit, eine Fachfirma mit der Bergung zu beauftragen, gegen voller Kostenerstattung und eine angemessene Gewinnmarge. Da würde kaum eine ablehnen. Das Perfide an solchen Leuten ist aber, dass andere die Drecksarbeit machen, Leib und Leben und ein Vermögen an Kapital riskieren dürfen, um sie dann hinterfotzig vor Gericht abzuhocken. Insbesondere die spanische Regierung liebt diese Vorgehensweise.