Ein Brand hat am Montagnachmittag (22.) große Teile des „Museu da Língua Portuguesa“ im Zentrum São Paulos zerstört. Erst nach mehreren Stunden ist es den etwa hundert Einsatzkräften gelungen, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Ein Feuerwehrmann, der in dem Museum gearbeitet und mit den Löscharbeiten begonnen hatte, erlitt Verbrennungen und ist an Herzversagen verstorben.
Die Ursache des Brandes in dem historischen Gebäude aus dem Jahr 1867 ist bisher noch unbekannt. Erste Flammen wurden gegen 15.30 Uhr (Ortszeit)in der ersten Etage des dreistöckigen Gebäudes entdeckt, in dem eine Ausstellung untergebracht war. Wegen der Holzintarsien, Plastik und Gummi habe sich der Brand rasch ausgebreitet, wie Feuerwehrleute berichten. Auch der zu dem Zeitpunkt starke Regen hat den Flammen kaum Einhalt geboten.
Das 4.300 Quadratmeter umfassende Museum ist Teil des Komplexes „Estação da Luz”, des einstigen Eisenbahnhofes. Es selbst war zum Zeitpunkt des Feuerausbruchs geschlossen. Seine Sammlungen sind digitalisiert, so dass eine Rekuperation möglich ist, wie betont wird. Dass das Gebäude wieder errichtet werden soll, ist bereits von São Paulos Gouverneur Geraldo Alckmin angekündigt worden. Darüber hinaus soll es in Höhevon 45 Millionen Reais (derzeit umgerechnet etwa 10,5 Millionen Euro) versichert gewesen sein. Nach Angaben des Kultursekretariats hatte das Museum alle Sicherheitsvorgaben erfüllt. Von anderer Stelle hieß es indes, dass keine Betriebserlaubnis vorgelegen hätte.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde 1901 eingeweiht. Das Museum der portugiesischen Sprache hat seine Pforten der Öffentlichkeit allerdings erst im März 2006 geöffnet. Es galt als eins der am meisten besuchten Museen Südamerikas. Schon in den ersten drei Jahren hat es 1,6 Millionen Besucher gezählt.
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