Opposition ruft bewaffnete Streitkräfte zum Schutz des Parlaments auf

julio-borges

Oppositionspolitiker Julio Borges fordert vom Militär den Schutz der Parlamentarier (Foto: Julio Borges/Twitter)
Datum: 02. Januar 2016
Uhrzeit: 11:07 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Vertreter der venezuelanischen Oppositionspartei „Primero Justicia“ haben die bewaffneten Streitkräfte des Landes dazu aufgerufen, die Wahlergebnisse vom 6. Dezember zu verteidigen. Laut Parteirepräsentant Julio Borges sind die Nicolás Maduro treuen „coletivos“ dazu aufgerufen, am 5. Januar das Parlament einzunehmen, wenn die gewählten Abgeordneten ihr Amt antreten werden.

Verbreitet wurde die Mitteilung Borges über das Twitterkonto von Henrique Capriles, der bei den Präsidentschaftswahlen 2013 nur knapp Maduro unterlegen ist. Laut Borges würden die „coletivos“ (Volksorganisationen) versuchen wollen, die Amtseinführung zu verhindern. Darüber hinaus schreibt er, dass die Oppositionsallianz auf die Unterstützung der unbestechlichen bewaffneten Streitkräfte zählen könnte. Er spricht von einem öffentlichen Aufruf an das Militär, seine institutionellen Pflichten zu erfüllen und das Parlament zu schützen.

Ebenso über Twitter hat sich Ex-Justizminister und Generalmajor Rodríguez Torres zu Wort gemeldet und ruft zur Zusammenarbeit aller Venezuelaner auf. Mehr als alle Wahltiraden würden sich die Venezuelaner Frieden und bessere Lebensbedingungen wünschen, so Torres, der ebenso nicht mit Kritik spart. „Der Wert eines Politikers liegt im Wissen, die Kundgebungen des Volkes interpretieren zu können“, twittert er. Torres fordert zudem sofortige wirtschaftliche Maßnahmen und ruft immer wieder zum Frieden auf.

Der Generalsekretär Luis Almagro der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat sich mit einer Ansprache zum Jahreswechsel an die neu gewählten Volksvertreter der Lateinamerikanischen Länder und insbesondere an Venezuela gewandt, die Wahlergebnisse nicht mit „zweifelhaften juristischen Strategien“ zu verzerren. Auch er mahnt zum Frieden und zum Dialog an. Er verweist zudem darauf, dass das Recht Unregelmäßigkeiten anzuzeigen nicht mit der Parteilichkeit von Institutionen einhergeht, deren neue Mitglieder für ihre politische Einstellung bekannt sind. Hintergrund ist die neue Berufung von Regimetreuen Juristen für den Obersten Gerichtshof, der Anfechtungsanträge der Parlamentswahlen entgegen genommen und die Suspendierung von drei Oppositonsabgeordneten angeordnet hat.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Gringo

    Demokratie a la Sozialismus von Madburro und Co.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!