In nur drei Tagen sind in Mexiko zwei Bürgermeister umgebracht worden. In den vergangenen zehn Jahren sind es mindestens einhundert gewesen, wie es von den Kommunalvertretern Mexikos in einem offenen Schreiben heißt. In dem fordern sie von der Regierung mehr Schutz und Sicherheit.
Am hellichten Tag ist am Donnerstag (31.) Lorenzo Hernández Guerrero von einer bewaffneten Gruppe vor der Stadtverwaltung Coxcatláns erschossen worden. Der Ex-Bürgermeister und Repräsentant des „Movimiento Ciudadano“ war schon schon im März 2015 Opfer eines Mordversuchs. Am Samstag (2.) ist die Bürgermeisterin Gisela Mota in ihrem Haus von einer Gruppe maskierter Männer im Munizip Temixco im Gliedstaat Morelos erschossen worden. Am Sonntag hieß es, dass bereits drei mutmaßliche Täter gefasst seien. Verantwortlich gemacht wird für den Mord das Kartell „Los Rojos“, eines von vielen, die in Mexiko für Angst und Schrecken sorgen.
Der Gouverneur des 1,7 Millionen Einwohner zählenden Gliedstaates Morelos, Graco Ramírez, hat ebenso am Sonntag ein Sicherheitsprogramm für 33 Bürgermeister angekündigt. Morelos ist wegen seiner Nähe zu Mexiko-Stadt Wohnstätte für die Mittelklasse. Gleichzeitig liegt es jedoch auch in der Nähe zu den ärmeren Gebieten von Guerrero und Michoacán. In den vergangenen Jahren hat das organisierte Verbrechen in Morelos stark zugenommen.
Angesichts der hohen Gewalt gegenüber Volksvertretern haben sich Kommunalvertreter aus ganz Mexiko und Mitglieder der „Asociación de Autoridades Locales de México“ (AALMAC) nun an die Regierung gewandt und dringende Maßnahmen gefordert. Das Attentat gegen Bürgermeisterin Mota ist dabei nur eins in einer langen Liste von Übergriffen auf kommunale Volksvertreter in den vergangenen zehn Jahren. Aufgerufen wird in dem Schreiben zu einer Zusammenarbeit und zu Sicherheitsstrategien, um die Regierbarkeit des Landes zu garantieren.
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