Kolumbien ist eins der gewalttätigsten Länder gegenüber Frauen. Im Durchschnitt werden täglich vier Frauen in dem Land umgebracht. Die meisten von ihnen sind gerade einmal zwischen 20 und 34 Jahre alt, wie es in dem Bericht „Matsugó 2009-2014“ heißt, der vom Institut für Gerichtsmedizin in Zusammenarbeit mit der UNO erstellt worden ist.
Nach diesem sind zwischen 2009 und 2014 in Kolumbien 8.020 Frauen gewaltsam ums Leben gekommen, was einer Rate von 5,7 pro 100.000 Einwohnern entspricht. Im Vergleich zum Zeitraum zwischen 2004 und 2008 hat sich bei einer Rate von 5,8 nicht viel verändert.
Die Rate gilt als eine der höchsten Südamerikas und ähnelt denen Brasiliens, Venezuelas und Guyana, während sie alle anderen der Region überfliegelt. Beim Vergleich mit lateinamerikanischen Ländern liegen lediglich El Salvador, Honduras und Guatemala noch vor Kolumbien.
Unter den über 8.000 ermordeten Frauen stellen die 18- bis 34-jährigen Frauen mit 49,8 Prozent die größte Opfergruppe. Der Anteil der 15- bis 17-Jährigen beträgt 7,57 Prozent. Erschreckend ist ebenso die hohe Zahl an Mädchen mit weniger als vier Jahren, die bei 26 Opfern pro Jahr liegt.
Von 1.312 der Opfer sind laut dem Institut für Gerichtsmedizin Drohungen bekannt. Von ihnen haben 221 auf dem Land gelebt, 154 sind der Prostitution nachgegangen, 129 waren Drogenkonsumentinnnen, 111 Obdachlose, 107 Mitglieder von illegalen Banden, 82 gehörten ethnischen Gruppen an und 42 Vertriebene.
Auch wenn in den meisten Fällen die Täter unbekannt sind, stellen die Partner der Frauen dennoch 20 Prozent der Gewalttäter. Festgestellt wurde, dass ihr Anteil 2014 um 64 Prozent zugenommen hat. An zweiter Stelle steht mit zehn Prozent die Gewalt der Streitkräfte, Polizei und Geheimdienste.
Auffällig ist die hohe Zahl der Frauen, die auf öffentlichen Straßen umgebracht wurden. Sie übersteigt mit 2.711 die Tötungen in Häusern und Wohnungen (2.264). Geschehen sind die Verbrechen vor allem an den Wochenenden und in den frühen Abendstunden.
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