Lateinamerika – Deutschland: Weltweit erstes Komplett-Paket für Nachweis von Zika entwickelt

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Tests stehen ab sofort für die Diagnostik der Zika-Virus-Infektion zur Verfügung und werden demnächst im Rahmen entsprechender Studien am Instituto Oswaldo Cruz eingesetzt (Foto: euroimmun)
Datum: 03. Februar 2016
Uhrzeit: 18:30 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die EUROIMMUN AG aus Lübeck, Hersteller von Reagenzien und Automaten für die medizinische Labordiagnostik, hat nach eigenen Angaben das weltweit erste Komplett-Paket für den serologischen Nachweis von Zika-VirusInfektionen entwickelt. Bei den Tests handelt es sich um ELISA und Immunfluoreszenztests, mit denen spezifische Antikörper (IgM, IgG) gegen das Virus im Blut infizierter Patienten untersucht werden können. Das Zika-Virus wurde 1947 in Uganda erstmals identifiziert. Es wird durch Moskitos der Gattung Aedes auf den Menschen übertragen. Infektionen mit dem Virus äußern sich durch leichtes Fieber, Kopfschmerzen, Hautausschläge und Bindehautentzündungen. In etwa 80% der Fälle bleibt eine Infektion unbemerkt.

Seit Anfang 2015 breitet sich das Zika-Virus auf dem amerikanischen Kontinent aus, mit Schwerpunkt in Brasilien. Dort registrieren die Gesundheitsbehörden in den betroffenen Regionen seit Oktober einen mehr als 20-fachen Anstieg der jährlichen Fälle von Mikrozephalie, einer Entwicklungsanomalie des Kopfes und Gehirns bei Neugeborenen. Während einer Zika-Virus-Epidemie in Französisch Polynesien wurde 2013/2014 außerdem eine erhöhte Zahl an Patienten mit der seltenen neurologischen Erkrankung Guillain-Barré- Syndrom (GBS) festgestellt. Auch Brasilien und El Salvador berichten während des aktuellen Ausbruchs in Lateinamerika von auffälligen GBS-Fallzahlen. An der Frage, ob es neben dem zeitlichen und räumlichen auch einen kausalen Zusammenhang zwischen den Zika-Virus-Infektionen und den fötalen Fehlbildungen bzw. den GBS-Fällen gibt, wird nun intensiv geforscht.

Die Tests der EUROIMMUN AG stehen ab sofort für die Diagnostik der Zika-Virus-Infektion zur Verfügung und werden demnächst im Rahmen entsprechender Studien am Instituto Oswaldo Cruz eingesetzt, einem an das brasilianische Gesundheitsministerium angeschlossenen Institut. „Wir haben direkt auf den akuten Bedarf reagiert und ELISA und Immunfluoreszenztests entwickelt und zusammen mit dem Bernhard-NochtInstitut in Hamburg evaluiert. Die Tests können gut für das schnelle Screening großer Probenmengen hinsichtlich akuter Infektionen und die Überwachung der Virus-Ausbreitung eingesetzt werden“, berichtet Katja Steinhagen, Leiterin der Abteilung für ELISA Infektionsserologie bei der EUROIMMUN AG. Die EUROIMMUN-Antikörpertests sind in der Lage, sowohl eine akute Zika-Virus-Infektion (meist ab dem fünften Tag nach Einsetzen der Symptome) als auch bereits überstandene Erkrankungen anzuzeigen. Im Gegensatz dazu können Testsysteme zum direkten Nachweis des Virus (z. B. PCR) eine Infektion nur bis ungefähr 5 Tage nach den ersten Krankheitsanzeichen feststellen – danach ist das Virus selbst nicht mehr nachweisbar.

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