Venezuela: Soldaten zu Pflugscharen – Wirtschaftsmodell bereits auf Kuba gescheitert

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Nicht benötigte Wassertanks können zur Haltung von Fischen umfunktioniert werden (Foto: TV)
Datum: 03. März 2016
Uhrzeit: 13:35 Uhr
Leserecho: 8 Kommentare
Autor: Redaktion
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Angesichts der Mangel- und Misswirtschaft in Venezuela hat die Opposition vor über zwei Jahren einen Agrarplan zur Ankurbelung der heimischen Produktion vorgestellt. Dafür erntete sie von der Regierung Spott und Hohn. Vor wenigen Tagen präsentierte nun die Regierung einen Plan zum Ausbau der Landwirtschaft. Der „Agrarplan Zamora Bicentenario 2013-2019“ sieht zahlreiche Maßnahmen zur Erhöhung der Nahrungsmittelproduktion vor. Besonderes Augenmerk wird dabei der städtischen Landwirtschaft gewidmet, die Streitkräfte des Landes sollen in die Produktion mit einbezogen werden. Das Vorhaben der Regierung gleicht dem ehemaligen Vorschlag der Opposition – mit einem feinen, aber gravierenden Unterschied. Während spezielle Einheiten der Streitkräfte (AgroFanb) und hohe Militärs direkt die Verantwortung für die Produktion übernehmen, wollte das Oppositionsbündniss „Mesa de la Unidad Democrática“ (MUD) internationale und anerkannte Agrarwissenschaftler mit einbeziehen. Die „Wirtschaftskompetenz“ der Militärs in Venezuela ist sichtbar, fast sämtliche von hohen Offizieren geleite Staatsunternehmen produzieren so gut wie nichts.

Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen der Regierung soll die einheimische Nahrungsmittelproduktion in diesem Jahr um über eine Million Tonnen gesteigert werden. Selbst Flugplätze der Luftwaffe sollen bepflanzt, auf großen Flächen in städtischen Gebieten Lebensmittel produziert werden. Abgeordnete der Regierung gaben im TV bekannt, dass jede einzelne Familie in ihrer Wohnung einen 1,6 Meter großen Raum reservieren kann. Dort können nach Meinung der „Experten“ ohne Probleme drei Hühner gehalten werden – die ideale Nahrungsquelle für die ganze Familie. Der Kot der Tiere diene zudem als perfekter Dünger für Pflanzen. Ebenfalls können nicht benötigte Wassertanks zur Haltung von Fischen umfunktioniert werden.

„Die Venezolaner sind müde von den Sprüchen der Regierung. Sie leben in der Realität und müssen täglich eine taube, blinde und stumme Regierung ertragen. Von den 6.000 enteigneten Unternehmen produzieren 70% nichts, die venezolanischen Streitkräfte stehen im Dienst aller Venezolaner und sollten keinem politischen Tollhaus folgen. Hier gibt es keinen Wirtschaftskrieg. Der Wirtschaftskrieg ist das Versagen von Maduro an der Spitze der Wirtschaft des Landes. Bevor eine nationale Produktion funktioniert, müssen Auslandschulden bei den Lieferanten bezahlt werden. Um erforderliche Rohstoffe wie Saatgut zu erwerben, sind zuerst 12 Milliarden Dollar an internationale Lieferanten zu entrichten“, relativiert Julio Borges, Vorsitzender der Partei Gerechtigkeit Zuerst (Primero Justicia), den Gedankencoctail von Maduro. Nach seinen Worten wird das geplante Gesetz der nationalen Produktion am kommenden Dienstag (8.) in der Nationalversammlung diskutiert werden.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Dani Malte

    Noch ein kleiner, aber gewaltiger Unterschied: Im Gegensatz zu dem linken Dünnbrettpfosten in Venezuela hat Castro gemerkt, dass auf der Insel die Kaxxxx am dampfen ist und noch rechtzeitig umgeschwenkt. Seit der teilweisen Einführung der Privatwirtschaft geht wieder was!

  2. 2
    jean valentin

    hühnerhaltung in einer 3 zimmer etagenwohnung stelle ich mir romantisch vor, weiter so chavistis, ihr schafft das

    • 2.1
      VE-GE

      aber wirklich…….

    • 2.2
      Martin Bauer

      Jetzt aber ganz im Ernst: Eine uns sehr nahestehende Familie hatte bis vor wenigen Jahren Hühner im Wohnzimmer. Jedoch wurde der Hahn von einer Ratte umgebracht, die Dame des Hauses stolperte über den Kadaver, brach sich ein Bein und die Hüfte, die seitdem krumm und steif ist.

      Maduro sollte die Einführung dieses Modelsl wirklich noch mal überdenken, denn es ist nicht neu und hat mehr Schaden angerichtet als Nutzen.

  3. 3
    Martin Bauer

    Vielleicht ist der neue Ratgeber Maduros das nette Wesen, welches er auf dem Foto auf Händen trägt. Zumindest widerspricht es ihm nicht. Das Vögelchen von Chávez scheint es ja längst aufgegeben zu haben, ihm etwas zuzuzwitschern und sich nach Kolumbien oder Curaçao abgesetzt zu haben.

  4. 4
    Mango

    Ja und mit drei Hühner isst man das ganze Jahr. Man kann ja Kartoffel – Yuca – Tomaten und das restliche Gemüse auch in der Wohnung anpflanzen. Ironie aus. Habe schon vor einigen Jahren vorausgesehen, dank Internet, was auf uns zukommt. Und habe angefangen Hühner- Enten und Kaninchen zu züchten. Als Notlösung. Aber nicht in der Wohnung…..lach.

  5. 5
    Der Bettler

    Hier in unserer Provinzstadt haben auch welche Hühner,Enten,und Puter im Garten,aber viele haben es schon vor Jahren wieder aufgegeben,weil sie immer gestohlen wurden.Mir kommt es hier vor,als ob ich 60 Jahre zurückversetzt bin,und bei meiner Oma zu Besuch bin.

  6. Macht sich der Illegale permanent über die von ihm verursachte Notlage lustig, oder ist er so zugenagelt an seine Improvisationen zu glauben ? Der Import aller Güter ist/war nun mal das bessere Geschäft für seine civilen/militärischen Sozis. Darum wurde die nationale Produktion systematisch zerstört. 17 Jahre von hohler Propaganda und Versprechungen, jede Woche „neue “ Ideen, welche stets nur Bla Bla sind. Wir hier auf dem Lande sind schon lange Selbstversorger,während unsere Chavista Nachbarn sich an immer neuen Projekten aufgeilen und alles in grossem Geschwätz endet. Nicht mal ein Kraut gepflanzt und stundenlang Schlange stehen und sehen ob man was geschenkt bekommt.Für diese Regierung hier gilt : Del dicho al hecho ,hay gran trecho! (Vom Gesagten bis zum Gemachten ist ein langer Weg.)

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