Bundesrat Didier Burkhalter hat in Uruguays Hauptstadt Montevideo mit Außenminister Rodolfo Nin Novoa über neue Bereiche der bilateralen Zusammenarbeit gesprochen. Die beiden Minister unterzeichneten eine Vereinbarung über regelmäßige Kontakte auf hoher diplomatischer Ebene. Eine Grundlage für die gute Kooperation ist die historisch bedingte Nähe zwischen beiden Staaten. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich zahlreiche Schweizer Immigranten in Uruguay an und leisteten insbesondere im Agrarbereich ihren Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Heute haben rund 50.000 Staatsangehörige von Uruguay, rund 2 Prozent der Bevölkerung des Landes, Schweizer Wurzeln. Wegen der Größe des Landes, seines Wohlstands und der politischen Ordnung wird Uruguay bis heute als „Schweiz Südamerikas“ bezeichnet.
Diese außergewöhnliche Nähe trotz der großen geografischen Entfernung war ein Thema des Gesprächs von Bundesrat Didier Burkhalter mit seinem uruguayischen Amtskollegen Rodolfo Nin Novoa in Montevideo. Im Mittelpunkt des ersten Arbeitstreffens eines Mitgliedes des Bundesrates in Uruguay stand der Ausbau der Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten. Uruguay kooperiert unter anderem im Menschenrechtsrat eng mit der Schweiz und ist – derzeit Mitglied des UNO-Sicherheitsrats – unter anderem auch bezüglich der Reform der UNO oder in Umweltfragen ein gleichgesinnter Partner der Schweiz. Künftig wird die Zusammenarbeit auf multilateraler Ebene noch enger werden: Bundesrat Burkhalter und Außenminister Nin Novoa unterzeichneten ein Memorandum of Understanding, das regelmäßige Kontakte zwischen beiden Staaten auf hoher diplomatischer Ebene festschreibt. Beide Minister sprachen über die Schweizer Initiative, die eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Menschenrechtsrat und dem UNO-Sicherheitsrat vorsieht. Sie erörterten mögliche neue Bereiche der bilateralen Kooperation, unter anderem die Friedensförderung und nutzten ihr Treffen für einen Austausch über verschiedene Themen, darunter die Migration, die Berufsbildung und die Auswirkungen des Klimawandels.
Zusammenarbeit bei Prävention und Bewältigung von Naturkatastrophen
Die Zusammenarbeit bei der Prävention und der Bewältigung von Naturkatastrophen war bereits am Vormittag ein Thema, als Bundesrat Burkhalter die Stadt Nueva Helvecia besuchte. Sie war wie andere Teile Uruguays im April 2016 von schlimmen Unwettern heimgesucht worden. In Nueva Helvecia, wo zahlreiche Nachkommen von Schweizer Immigrantinnen und Immigranten leben nahm Bundesrat Burkhalter an der Grundsteinlegung eines Gebäudes teil, in dem die Bevölkerung bei künftigen Naturkatastrophen Schutz finden kann. Nach den Unwettern hatten die Humanitäre Hilfe sowie die Partner von Nueva Helvecia, die Kantone Freiburg und Tessin sowie die Tessiner Gemeinde Quinto die Hilfsmassnahmen finanziell unterstützt.
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