Im südamerikanischen Staat Venezuela vergeht kein Tag ohne Proteste und Gewalt. Das einst reichste Land Lateinamerikas droht zum politischen Pulverfass Südamerikas zu werden, alleine die „Loyalität“ des Militärs hält Präsident Maduro noch an der Macht. Der auf Kuba ausgebildete Marxist hat keinen Rückhalt bei der Bevölkerung, Verteidigungsminister General Vladimir Padrino López ist der starke Mann im Land und hat selbst den einstigen Parlamentspräsidenten Diosdado Cabello Rondón in die zweite Riege gedrängt.
Selbst wenn das in der Verfassung vorgesehene Abwahlreferendum gegen Maduro in diesem Jahr nicht mehr stattfindet, wird dieser zunehmend geschwächt und immer mehr abhängig von der militärischen Unterstützung. Die venezolanische Scheindemokratie ist schon längst unter militärischer Kontrolle, der Aufstieg des Militärs begann bereits im Zeitalter von Hugo Chávez und stützt nun die Regierung seines Nachfolgers. Die Mitglieder des Militärs besetzen schon seit Jahren alle wichtigen Schlüsselministerien, selbst die Justiz wird von ihnen „gesteuert“.
Um das Militär bei Laune zu halten, wurden vor rund einem Monat die Seehäfen des Landes unter staatliche Kontrolle gestellt. Zuvor wurde das Militär dazu verpflichtet, die Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten im Land zu koordinieren. Die Leitung einer neuen Behörde, die über die Anschaffung und Verteilung von Lebensmitteln, Medikamenten, Hygieneprodukten und Reinigungsmitteln bestimmt, wurde Padrino übertragen. In sozialen Netzwerken wird der General deshalb als „Minister des Hungers“ bezeichnet, Chavistas nennen ihn allerdings „der stärkste Soldat“ der Revolution. Padrino selbst definiert sich als „Bolivarischer Soldat, entschlossen und überzeugt, den Aufbau des sozialistischen Vaterlandes fortzusetzen“.
„Noch nie hatte das Militär so viel Macht in Venezuela“, analysiert Rocío San Miguel, Direktorin der NGO „Controle Cidadão“ und eine der bedeutendsten Gelehrten der venezolanischen Militärgeschichte. „In der Praxis hat Venezuela eine zivil-militärische Regierung, Padrino ist der große Gewinner des herrschenden Chaos und hat es sogar geschafft, Diosdado Cabello in den Schatten zu stellen“, fügt sie hinzu. Nach ihrer Meinung wird der Verteidigungsminister „in kurzer Zeit“ noch einflussreicher. Bereits jetzt steuert und kontrolliert der 53-Jährige
die Versorgung im Land, hat den entscheidenden Zugang zu Devisen und Importen.
Der mächtige Mann im Staate wird nicht müde, fast täglich seine Treue zur selbsternannten Bolivarischen Revolution zu bekräftigen. Analysten weisen darauf hin, dass die Unterstützung für die aktuelle Regierung allerdings längst nicht so stark ist, wie es scheint. Erinnert wird an den chilenischen Diktator Augusto Pinochet (1973-1990), der sich sich als Oberkommandierer der Heeresgarnison in Santiago de Chile auch loyal zu Präsident Salvador Allende bekannte (1970-1973). Dies allerdings nur bis dem Tag, als er den Angriff auf den „Palacio de la Moneda“ befahl und die die sozialistische Regierung stürzte.
“ Das böse auf dieser Welt lebt nicht von den Wenigen die es tun, sondern von den Vielen, die es dulden“ (aus Carl Zuckmayers: des Teufels General)
Sehr schön zitiert;- eines meiner Lieblingszitate!
Das gilt aber für alle, uns eingeschlossen.
Denn, verantwortlich ist man nicht nur für das was man tut, sondern auch für das was man unterlässt.
(Laotse)
Saludos, Hombre!
Maduro weiss das er nicht mehr lange an der Macht ist und macht sich Freunde. Freunde welche spaeter an die Macht kommen.
Das wird noch sehr heiter, mit Padrino & Co.
Ich brauche bei Gott nichts mehr heiteres.Lieber mehr in den Regalen der Geschäfte und vor allem mehr Wasser als 1/2 Stunde abends um 8 Uhr.
Mit diesem Militär ist natürlich eine Person in eine Position gehievt worden, die viel ökonomisches Fachwissen mitbringt. Mit der Ökonomie Venezuelas kann es nur noch „aufwärts“ gehen.
Dieses kann man bei allen Ressorts, die von Militärs besetzt/geleitet werden, ersehen.
Noch weiter aufwärts???
Geht doch gar nicht mehr oder?
Wo sollen die denn dann in YV noch hin, mit dem ganzen Haushaltsüberschuss?
Dann könnte man ja dort endlich mal wirklich in die dringend benötigten sozialen Projekte und nicht nur in die eigene Tasche investieren.
ich verspüre eine leichte irritation…woher hätte ein Militär dessen Basis der Sozialismuss des 21. Jahrhunderts ist, denn ökonomisches Fachwissen erlernt?
Die ökonomische Basis einer Kalaschnikow hat doch eher eine durchschlagende und einschüchternde Wirkung und erhöht nur das BIP dessen der den Finger am Trigger hat…
Russlands Landgewinn durch annektieren der Krim hat nichts mit Oekonomie zu tun und es geht nach wie vor steil abwärts mit dem Land um nur ein Beispiel aus Maduros Freundeskreis zu nennen.
Hombre,
das Militär, gleich wo, hatte noch nie sonderliches ökonomisches Fachwissen;- muss es auch nicht haben, war nie deren Aufgabe und steht der Kernkompetenz des Militärs auch diametral entgegen.
Nicht Ökonomie ist gefragt, sondern Skrupellosigkeit, Taktik und Effizienz im Zerstören und Töten.
Auf Kuba, z.B. übernehmen die „militares“ auch inzwischen, zu deren ausschl. Vorteil nach und nach den äußerst lukrativen Tourismussektor, die Folge: vormals gut funktionierende Hotels, Ressorts und Infrastrukturen verkommen langsam aber sicher und halten sich nur noch aufgrund des Sponsorings des ausländischen Minderheitsgesellschafters [51%49%], i.d.R. Spanier, Kanadier, etc.
So, oder so ähnlich wird es im gesamten Staatswesen in YV kommen.
Willkommen i.d. Realität.
das venezulanische Militär das sich schon selbst mit seinem russischen Militärschrott ins jenseits befördert hat, mangels reeller Feinde und angriffe des Imperialismus…!
Selbst da ist zumindest dem Militär weder Taktik noch Effizienz in der eigentlichen Aufgabe zuzuschreiben!
Selbst das Militär wird in Venezuela verhungern weil sie kein Geld mehr haben etwas zu produzieren….