Hurrikan „Matthew“: Hilfslieferungen von Venezuela nach Haiti in der Kritik

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Staatliche Propagandamaschinerie nutzt selbst Naturkatastrophen als Gunst der Stunde (Fotos: AVN)
Datum: 06. Oktober 2016
Uhrzeit: 14:37 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 16 Kommentare
Autor: Vinicius Love, Caracas (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Hurrikan „Matthew“ hat auf der Karibikinsel Hispaniola schwere Schäden angerichtet und nach offiziellen Berichtet mindestens 39 Todesopfer gefordert (35 in Haiti, vier in der Dominikanischen Republik). Die Regierung des ärmsten Landes der westlichen Hemisphäre ist auf internationale Hilfe angewiesen, hat diese offiziell beantragt und erste Hilfslieferungen sind bereits nach Haiti unterwegs. Kurz nach Vorbeizug des Wirbelsturms und noch während der heftigen Regenfälle überquerten bereits erste Hilfskonvois aus der DomRep die gemeinsame Grenze nach Haiti. Dies geschah ohne medienwirksame Ankündigung aus Santo Domingo – die Regierung von Präsident Danilo Medina Sánchez hat dies offensichtlich nicht nötig. Ganz anders in Venezuela, wo die staatliche Propagandamaschinerie angeworfen wurde um selbst Naturkatastrophen als „Gunst der Stunde“ zu nutzen.

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„Alle unsere Solidarität mit Kuba und Haiti. Sie sind Opfer dieses Hurrikans gewesen. Morgen in der Dämmerung schicken wir Hilfe in die Schwesterrepublik Haiti“, so der bei einem Großteil der Bevölkerung unpopuläre Präsident Maduro in seinem wöchentlichen Fernsehprogramm „In Kontakt mit Maduro“. Etwa zwanzig Tonnen Hilfsmittel, darunter Medikamente und Grundnahrungsmittel, wurden am nächsten Tag vor laufender Kamera in ein Transportflugzeug verladen. Hunderte Nutzer sozialer Netzwerke kritisierten die Aktion und zeigten sich empört. In Venezuela hungern die Menschen, der notleidenden Bevölkerung stehen keine Medikamente in ausreichender Menge zur Verfügung. Teile Venezuelas wurden ebenfalls von „Matthew“ getroffen, die Betroffenen haben nach Berichten lokaler Medien bisher keine staatliche Hilfe erhalten.

Ebenfalls wurde darauf hingewiesen, dass Port-au-Prince die Hilfslieferungen aus Venezuela kontrollieren soll. Ein venezolanisches Schiff mit verdorbenen Lebensmitteln, welches Caracas als humanitäre Hilfe kurz nach dem verheerenden Erdbeben im Januar 2011 nach Haiti schickte, wurde durch die Behörden der Dominikanischen Republik nach Venezuela zurückgeschickt. An Bord des Frachters befanden sich Dutzende Container mit mehr als 30 Tonnen verdorbener Lebensmittel.

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  1. Hr Bauer, wie man diesem Beitrag entnehmen kann, hatten Sie mit den verdorbenen Lebensmitteln aus Venezuela recht, mir war das nicht bekannt.
    Wie ich schon in einem anderen Beitrag mehrfach feststellte, es ist und bleibt eine Erzschweinerei, ohne Beispiel und ich schäme mich dafür, dass ein Präsident eines Landes dessen Staatsbürger ich bin so etwas veranlasst, bzw. zu verantworten hat und zudem noch propagandistisch ausschlachten lässt;- es ist widerlich und abstoßend.
    Ich kann nur für Venezuela und die Region inständig hoffen, natürlich nicht nur deswegen, dass es mit diesem Regime bald vorbei ist und es wie Fr. Annaconda, mit den dort genannten deutlichen Einschränkungen für Opportunisten und Lobbyisten, in einem anderen Beitrag hier schon zutreffend feststellte, anständige Verhältnisse in Venezuela und der Region wiederhergestellt werden können.
    Dies alles ändert an meiner sonstigen Grundhaltung freilich nichts.

    • 1.1
      Martin Bauer

      Es gibt keinen der alles weiss und niemanden, der vor Irrtum gefeit ist. Gerade dieser Umstand sollte zu etwas Zurückhaltung mahnen, bevor man andere attackiert oder versucht zu diskreditieren. Auch wenn ich etwas Falsches schreibe, was ganz sicher vorkommt, kann ich humane Umgangsformen erwarten und gewähre sie auch anderen. Ausgenommen davon sind für mich diverse extreme Individuen und Gruppen, deren Aufzählung sich hier erübrigt. Sie zähle ich nicht dazu.

  2. 2
    Martin Bauer

    Haiti soll jede denkbare Hilfe kriegen, aber das was die Venezolanische Regierung macht, ist zynischer Mord am eigenen Volk. Vor 3 Monaten ist ein Freund von uns nach der Extraktion eines Zahnes an einer an sich harmlosen Infektion gestorben, weil das nötige Antibiotikum nicht erhältlich war. Die Einfuhr wurde von der Regierung verweigert. Das ist nur einer von Tausenden von Fällen. Zur Zeit sammeln wir Geld für die Notoperation am offenen Herzen der Tochter von Freunden, weil der Staat jede Hilfe verweigert und organisieren die Einfuhr von Medikamenten nach Venezuela auf allen möglichen Kanälen, illegalen und legalen zusammen mit der katholischen Kirche. Alle das ist nur notwendig wegen der grenzenlosen Geldgier von Maduro & Co. Sie sind dreckige Mörder die sich international als Engel darstellen wollen. Ich wünsche denen selber mal Bedarf an einem lebensrettenden Medikament. Wenn ich es dann in der Hand hätte, würde ich es nach Haiti schicken.

  3. Was hat die dringende Hilfe für die Opfer des Matthew auf Haiti und Kuba mit den Schweinereien des Maduro- Gangsterregimes, welches legitimierter Präsident der Bolivianischen Republik Venezuela ist zu tun.
    Wenn dies, was Sie hier vortragen, betr. Venezuela zutreffend ist und ich hier noch sonst bestreiten möchte oder will, dann wird es in Venezuela dafür und für die dafür Verantwortlichen über kurz oder lang hierfür eine „Lösung“ möglicherweise eine aus Hanf oder aus Vollmantel geben, wie auch immer diese aussehen wird. Ich fürchte aber dass die Venezolaner, wie üblich auf die „Ausländer“ warten damit diese für Sie die Drecksarbeit erledigen, oder auf den Heiland der vom Himmel herabsteigt [fragen Sie Ihre sehr geehrte venezolanische Frau].
    Das diese von Ihnen beschriebenen Zustände zutiefst menschenverachtende Sauereien und zutiefst verabscheuungswürdig sind, bedarf keinerlei weiterer Worte und/oder Diskussion. Dass so etwas in meinem Geburtsland möglich ist, ist noch widerlicher und zutiefst traurig.
    Wenn Sie sich in der Art, wie Sie dies für Ihre Freunde in Venezuela, gemeinsam mit der Kirche tun engagieren, dann ist dass sehr ehrenvoll und zu begrüßen, que diós les bendiga!
    Dennoch hat dies alles wieder nichts mit der hier dringend notwenigen Hilfe für die armen Teufel/ Opfer des Matthew auf Haiti und Kuba zu tun und ehrlich gesagt, wenn es um die Menschen geht, dann ist jede Hilfe und sei diese noch so klein recht.
    Ich mag nicht mehr nachvollziehen, warum hier auf dem Rücken des Elends der Haitianer und Kubaner üble Zustände in Venezuela zur Diskussion stehen, bzw. von Ihnen zur Diskussion gemacht werden.

    • 3.1
      Martin Bauer

      Wenn Maduro etwas nach Haiti schickt, so nimmt er es einem Venezolaner weg, der es selber zum Überleben braucht. Ist das so unverständlich? Er spielt Gott, entscheidet über Leben und Tod, und das stets zu Ungunsten der Venezolaner. Seine Regierung VERBIETET die Einfuhr von genügend Medikamenten nach Venezuela, auch wenn der Käufer über das nötige Geld verfügt. Das ist vorsätzlicher Mord, und deshalb wurde gegen ihn in Den Haag Beschwerde wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit eingereicht. Der Vorgang ist am Laufen.

  4. 4
    C.H. Sievers

    Den Haag wird gar nichts nützen.
    Das müssen die Venezolaner/die Drecksarbeit schon selbst tun, werden sie aber nicht.
    Es gibt halt immer noch, auch im größten Elend noch was zu aprovechieren.
    Und das Medikamentenmonopol wird sich die Maduro- Truppe auch nicht mehr wegnehmen lassen.
    Auf allen Ebenen einfach Scheisse!

  5. 5
    Der Bettler

    Wenn man hier lebt,kann man das sehr wohl nachvollziehen.Es ist eine riesen Sauerei,Medikamente
    und Lebensmittel in ein bedürftiges Land zu schicken,wenn im eigenen Land die Menschen wegsterben wie die Fliegen,weil keine Medikamente zu kriegen sind,die Krankenhäuser in einem erbärmlichen Zustand sind,fast keine Operationen mehr durchzuführen sind,weil sämtliche Gerätschaften kaputt sind,und wenn dich die Leute auf der Straße um ein Stück Brot anbetteln,das man gerade gekauft hat.Wenn man zusehen kann,wie die Menschen vom Fleisch fallen,daß man sie nach 2 Monaten kaum mehr wiedererkennt,dann kann man schon eine richtige Wut auf diese Regierungsverbrecher bekommen Die internationale Gemeinschaft ist groß,und die Spendenbereitschaft vieler Länder ist groß,da wird Haiti wieder auf die Beine kommen,aber wer kümmert sich um die armen Teufel in Venezuela ????

    • 5.1
      Martin Bauer

      „…wer kümmert sich um die armen Teufel in Venezuela ????“
      Das ist eine berechtigte Frage. Die International Gemeinschaft WOLLTE ja auch ihnen helfen. Es hat bereits mehrere Hilfsangebote aus anderen Ländern gegeben, um aus privaten Spenden oder staatlichen Mitteln finanzierte Lebensmittel, Medikamente und medizinisches Material nach Venezuela zu schicken. Die Regierung hat dies abgelehnt und die Einfuhr verboten.

      • 5.1.1
        C.H. Sievers

        Wo kann ich hierüber etwas belastbares erfahren?
        Mir ist derzeit keinerlei Presse o.ä. bekannt in welcher dieses thematisiert worden ist.
        Auch nicht hier auf Latina Press.
        Deutlich weise ich -zur Vermeidung von Missverständnissen- darauf hin, dass ich mangels belastbarer Dokumentation, diese Umstände (oder auch Erzschweinerei so sie dann zutrifft) nicht pauschal bestreite, wie gesagt belastbares Material kenne ich nicht.

      • 5.1.2
        Malte D.--kein Wahlbeobachter

        Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Dies dürfte doch auch in Berlin möglich sein. Einer von unzähligen Artikeln darüber:

        https://latina-press.com/news/221296-humanitaere-notlage-in-venezuela-brasilien-bietet-hilfe-an/

      • 5.1.3
        C.H. Sievers

        Danke f. den Tipp @ MalteD, der Artikel war mir entgangen, bzw. den habe ich nicht mitgekriegt.
        Das es in YV keine, bzw. nur in extrem geringen Maße und auch nur f. „Privilegierte“ Medikamente gibt, war schon vorher bekannt und ist keine Neuigkeit.
        Neu ist allerdings, dass das Regime auch die Hilfslieferungen aus dem Ausland blockiert;- wahrscheinlich haben die Auslandshelfer noch nicht genug Schmiergeld bezahlt, oder der, bzw. diejenigen die jetzt das staatliche Monopol auf Medikamentenimport haben (vermutl. irgendwelche Militärs) haben den Daumen drauf.
        Ich wiederhole mich, es ist und bleibt eine Erzsauerei, darüber gibt es überhaupt keinerlei Zweifel. Ich habe zu keinem Zeitpunkt und werde dies auch künftig nicht tun eine andere Auffassung zu dem Thema, auch wenn mir hier manch anderer etwas Gegenteiliges unterjubeln will.
        Dies ändert aber immer noch nichts zum hier grundsätzliche gegenständlichen Thema: Hurricanopfer auf Haiti und Kuba.

    • Ich habe nicht geschrieben (zu keinem Zeitpunkt geschrieben) dass der Groll auf das Maduro- Gangster- Regime nicht nachvollziehbar wäre, sondern:
      „warum hier auf dem Rücken des Elends der Haitianer und Kubaner üble Zustände in Venezuela zur Diskussion stehen, bzw. von Ihnen zur Diskussion gemacht werden“.
      Das ist etwas ganz anderes;- wer lesen kann (und verstehen will) ist klar im Vorteil.
      Wr das nicht will den bestraft das Leben (so oder so ähnlich)!

  6. 6
    Der Bettler

    Wer zu spät kommt,den bestraft das Leben,gesagt von Gorbi.Ja Herr Sievers,Sie sind zu spät,den Sie haben keine Ahnung wo hier in diesem Venezuela welche Zustände herrschen. Wenn Sie ernsthaft Interesse hätten,würden Sie genügend Artikel,Reportagen und Videos auch in Deutschland,
    über die unhaltbare Situation lesen und sehen können,würden Sie nicht für jede Äusserung Belege und Beweise anfordern.Hier reitet niemand auf den Rücken der Haitianer rum,sondern wir prangern die Unverschämtheit dieser Verbrecherregierung an, die das eigene hungernde und kranke Volk verarscht und dringend im Land gebrauchte Lebensmittel und Medikamente als Hilfsgüter verschickt, um sein Ego aufzupolieren.Im Gegensatz zu Venezuela,läßt der haitanische Präsident Hilfsgüter ins Land,was der ven.Diktator strikt verweigert.Ich würde Ihnen raten Dolar Today (googeln) zu lesen da erfahren Sie im minutentakt die neuesten Nachrichten in Ihrer Landessprache,oder mal für 3 Monate Ihr Heimatland besuchen,dann sind Sie bestimmt geheilt.

    • @Bettler;- sehr geehrter Herr oder sehr geehrte Frau,
      ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber Sie haben nicht den Hauch einer Vorstellung über was für Informationen und Informationsquellen ich in Lateinamerika verfüge.
      Es ist allerdings richtig und völlig unstreitig, dass ich nicht alles mitkriege und auch nicht alles an Informationen hinterfrage, mit welchen ich konfrontiert werden.
      Manchmal erlaube ich mir jedoch nach gesicherten und belastbaren Informationen zu fragen.
      Sie werden selbst am Besten wissen, dass bei freundlich- kritischer Betrachtung, ca. 90% der im Netzt verfügbaren Informationen, es sich um fakes, also bewusste Falschinformationen und auch nachlässig recherchierte Informationen handelt. Es gibt wohl kaum eine Sparte, welche derartig manipuliert wird wie das Nachrichtengeschäft, deshalb hat jedes Land auf dieser Erde einen Nachrichtendienst, welcher zur Übersicht eines Sachverhaltes möglichst viele Informationen beschafft.
      Nicht weiter, natürlich auf Hausmannskostniveau, verglichen mit einem prof. Nachrichtendienst tue ich.
      Guten tage oder guten Abend, je nach dem.

    • 6.2
      Martin Bauer

      Lieber Freund Bettler, nicht aufregen! Wer auf’s Eis tanzen geht, sucht dann natürlich schnell nach etwas Belastbarem.
      Vielleicht wäre die Gründung einer Sekte für den einzig Erleuchteten und Gerechten die Lösung? Da kann man sich anbeten lassen, Fluch wie Segen verteilen und sich auch wieder mal ein Ticket nach Venezuela leisten.

  7. 7
    Don Ewaldo

    Venezuela braucht keine Naturkatastrophe,um Notstände hervorzurufen,dafür reichen unkompetente
    Leute wie Maduro und Co. AUSSERDEM : VENEZUELE HAT KENE REGIERUNG !!
    Eine korupte Clique hat sich über die gesamte CHAVEZ Ära pervers bereichert.
    Was evtl.helfen würde,einen massiven KAMPF gegen die DUMMHEIT.
    Es wird lediglich enden wie z.b.HAITI,man erinnere sich an den HIRNKRANKEN Präsidenten,der nach langen Jahren,u,a. BABY DOC,das Land auf Lebenszeit auf gelebte Armut reduzierte, by the way,
    Haiti war vor dem VERÜCKTEN “ DOC „das reichste Land in der Karibik,wird es leider nie mehr erreichen,wir wollen nicht das gleiche Schicksal erleiden in Venezuela, aber,; wir sind auf dem !GUTEN “ Weg.

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