Brasilien: Notstands-Kabinett wegen Flüchtlingsstrom aus Venezuela

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Venezolaner sind inzwischen bereit, "jedes Hindernis zu überwinden" (Foto: Twitter)
Datum: 14. Oktober 2016
Uhrzeit: 14:38 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die lokale Regierung des brasilianischen Bundesstaates Roraima hat ein „Notstands-Kabinett“ gegründet. Grund für diese Maßnahme ist die Handhabung des Flüchtlingsstroms aus Venezuela, da vermehrt Bürger des Nachbarlandes auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen die Grenze überqueren. „Estado de Roraima“ (224.300,5 Quadsratkilometer) ist mit knapp einer halben Million Einwohner der bevölkerungsärmste der 27 Bundesstaaten von Brasilien und grenzt an die brasilianischen Bundesstaaten Pará und Amazonas, sowie an Venezuela und Guyana. Die Behörden gaben keine genaue Anzahl von notleidenden Menschen bekannt, die in den letzten Monaten von Venezuela kommend brasilianisches Territorium betreten haben. Schätzungen des Zivilschutzes gehen allerdings von bis zu 30.000 aus. Ein Großteil dieser Gruppe hält sich illegal im Land auf und versucht nach Manaus (Bundesstaat Amazonas) oder São Paulo zu gelangen.

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Gouverneurin Suely Campos ist in Sorge und versucht zusammen mit Feuerwehr/Polizei und Zivilschutz die Flüchtlings-Krise einzudämmen. Lokale Medien berichten von einer „Veränderung“ des Straßenbildes in der Hauptstadt Boa Vista. Viel junge Venezolaner schlafen im Freien, betteln und reinigen die Scheiben vorbeifahrender Autos. In nur einer Woche hat die Bundespolizei „Polícia Federal“ 140 Flüchtlinge in ihr Heimatland abgeschoben, Abschiebe-Operationen werden inzwischen regelmäßig durchgeführt.

Laut Oberst Amaral ist der Flüchtlingsstrom gewaltig. Um legal nach Boa Vista oder nach Manaus zu gelangen, benötigen Venezolaner ein spezielles Visum , das erst nach gründlicher Prüfung an einer Grenzkontrollstelle kurz vor Pacaraima ausgestellt wird. Die Zivilpolizei von Pacaraima berichtet von einem „signifikanten“ und noch „nie dagewesenen“ Anstieg der Prostitution und Kriminalität, wofür venezolanische Staatsbürger verantwortlich gemacht werden.

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