Aufgrund der unhaltbaren Zustände in Venezuela verlassen immer mehr Bürger das einst reichste Land Lateinamerikas und setzen sich zum großen Teil illegal in die Nachbarländer ab. Die lokale Regierung des brasilianischen Bundesstaates Roraima hat bereits ein „Notstands-Kabinett“ gegründet. Grund für diese Maßnahme ist die Handhabung des Flüchtlingsstroms aus Venezuela, da vermehrt Bürger des Nachbarlandes auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen die Grenze überqueren. Die brasilianische Regierung zeigt sich tief besorgt und hat für Montag (17.) ein Treffen der Bundesbehörden in der Hauptstadt Brasília einberufen.
Koordiniert vom Innenministerium nehmen an der Tagung Vertreter der Ministerien für auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung, dem Amt für institutionelle Sicherheit, Justiz und des brasilianischen Geheimdienstes teil. Die Regierung des größten Landes in Südamerika ist tief besorgt und weist darauf hin, dass die von Venezolanern gestellten Anträge auf Asyl in diesem Jahr bereits die Gesamtzahl der vergangenen fünf Jahre überschritten hat. Laut dem Ministerium für Justiz wurden in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres 1.805 Anträge gestellt, zwischen 2010 und 2015 zusammengenommen 1.096.
„Die katastrophale Situation in Venezuela kann nicht geleugnet werden und wir beobachten diesen besorgniserregenden Trend seit längerer Zeit. Seit Januar 2016 flüchten immer mehr Menschen aus ihrem Heimatland, die Situation an der Grenze zu Roirama wird von den lokalen Behörden als menschliche Krise/Tragödie beschrieben. Wir müssen leider davon ausgehen, dass sich der Flüchtlingsstrom in den kommenden Wochen und Monaten noch weiter verstärkt“, so das Innenministerium. Laut einem Sprecher des Ministeriums werden zusätzliche Polizeieinheiten nach Roirama entsandt, zudem wird das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten das UN – Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) informieren.
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