Nach Chikungunya und Zika machen sich Wissenschaftler und Epidemiologen Gedanken über ein anderes Virus. Die Gesundheitsbehörden in der Dominikanischen Republik hatten die Bevölkerung im September um vorbeugende Maßnahmen gegen das mögliche Auftreten des Mayaro Virus gebeten. Bei einem achtjährigen Patienten im Nachbarland Haiti konnte bereits eine Infektion nachgewiesen werden. Das Mayaro-Virus ist eine Virusspezies aus der Gattung der Alphaviren. Innerhalb der Gattung wird es aufgrund enger phylogenetischer Verwandtschaft zusammen mit dem Chikungunya-Virus, O’nyong-nyong-Virus, Ross-River-Virus, Semliki-Forest-Virus (SFV) und dem Zika-Virus zugeordnet.
Die Erkrankung, für die es keinen Impfstoff gibt und das Virus wurden nach der Region Mayaro auf der Insel Trinidad benannt, da das Virus aus Patientenproben während eines Ausbruchs in Mayaro 1954 erstmals isoliert wurde. Sporadische Ausbrüche wurden immer wieder für kurze Zeit im tropischen Regenwald Südamerikas registriert. Die Erkrankung in Haiti kann ein Indiz dafür sein, dass sich das Virus ausbreitet und bereits in der Karibik zirkuliert.
„Ich weiß wirklich nicht, wie viel von diesem Virus in der Karibik bereits zirkuliert“, erklärte Dr. John Lednicky, der eine Studie an der Universität von Florida durchführt, im Interview mit „BBC“. Nach seinen Worten sind die Symptome sehr ähnlich mit denen von Chikungunya (Fieber, Hautausschlag und Gelenkschmerzen). Viele Patienten und Ärzte denken deshalb, dass die Erkrankten an Chikungunya leiden und wissen nicht, dass es das Mayaro-Virus ist. Die Beschwerden halten im Gegensatz zu Dengue-Fieber und Zika allerdings bis zu einen einem Jahr an.
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