Zahlreiche Insekten übertragen Krankheitserreger oder schädigen Nutzpflanzen. Bei der Bekämpfung solcher Plagegeister setzt Brasilien seit Jahren auf Gentechnik. Am weitesten fortgeschritten ist die Entwicklung bei der Ägyptischen Tigermücke, die unter anderem das Dengue- und Zika-Virus überträgt. Die Regierung des größten Landes in Lateinamerika hat als erstes transgenes Insekt bereits im Jahr 2014 gentechnisch veränderte Tigermücken zugelassen, in den Bundesstaaten São Paulo, Campinhas und Bahia hat das Biotechnologie-Unternehmen Oxitec in Freilufttests bereits mehrere Millionen Mücken für den Kampf gegen Denguefieber ausgesetzt. Dabei wurde der Mücke „Aedes aegypti“ ein Gen eingepflanzt, das die Produktion eines Zellgiftes startet und die Insekten tötet. Mücken aus anderen Versuchen erzeugen nach entsprechender „Behandlung“ bis zu 95 Prozent männlichen Nachwuchs. Nach mehreren Generationen sterben die Insekten deshalb aus. In dieser Woche hat in Piracicaba, etwa 140 Kilometer von São Paulo entfernt, die weltweit größte Fabrik von gentechnisch veränderten Moskitos ihre Pforten geöffnet.
Das Labor der britischen Oxitec hat eine wöchentliche Kapazität von 60 Millionen transgenen Mücken, denen quasi der Selbstmord befohlen wurde. Idealerweise geschieht dies nach der Paarung, bei der das für die Produktion eines Zellgiftes verantwortliche Gen von den Männchen an wildlebende Weibchen übertragen wurde. Der Nachwuchs stirbt vor Erreichen des Erwachsenenalters , ohne sich reproduziert zu haben. In weiteren Bundesstaaten soll die Produktion in den nächsten Wochen und Monaten aufgenommen werden. Zuvor muss die brasilianische Medizinprodukte-Behörde ANVISA zustimmen, bis dahin werden in Piracicaba (etwa 360.000 Einwohner) pro Woche 10 Millionen Moskitos freigesetzt.
„…denen quasi der Selbstmord befohlen wurde…“
Klingt genial! Könnte man so was nicht auch auf andere Plagegeister übertragen, Chavistas, Anhänger Castros etc…?