Die Volkswagen Aktiengesellschaft hat die Erstellung eines Gutachtens zur Aufarbeitung der Rolle des Konzerns während der brasilianischen Militärdiktatur in Auftrag gegeben. Die Unternehmensleitung wählte dafür den unabhängigen und renommierten Historiker Prof. Dr. Christopher Kopper von der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld aus. Das Unternehmen bekräftigte zudem, dass die derzeit vakante Stelle des Leiters der Historischen Kommunikation neu besetzt wird.
Kopper wird möglichst rasch seine wissenschaftliche Arbeit aufnehmen und dafür auch nach Brasilien reisen. Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, zuständig für das Vorstandsressort Integrität und Recht, sagte dazu: „So wie wir es auch schon bei der Aufarbeitung von Themen wie der NS-Vergangenheit und der Beschäftigung von Zwangsarbeitern frühzeitig und umfassend getan haben, so werden wir auch die Aufarbeitung der Rolle des Unternehmens in der brasilianischen Militärdiktatur mit der gebotenen Konsequenz und Nachhaltigkeit vorantreiben.“ Und weiter: „Wir wollen Licht in die dunklen Jahre der Militärdiktatur bringen sowie das Verhalten der damals Verantwortlichen in Brasilien und gegebenenfalls auch in Deutschland aufklären lassen.“
Kopper wird einem internen Beirat regelmäßig die Zwischenergebnisse seiner Forschungsarbeit vorstellen. Die Ergebnisse des Gutachtens sollen dann einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Forschungsprojekt dürfte einen Zeitraum von etwa einem Jahr benötigen.
Gleichzeitig bekräftigte das Unternehmen, dass die derzeit vakante Stelle des Leiters der Historischen Kommunikation wieder neu besetzt wird. Derzeit werden mehrere Möglichkeiten geprüft. Hans-Gerd Bode, Leiter Konzernkommunikation, sagte dazu: „Der Volkswagen Konzern stellt sich weiterhin seiner historischen Verantwortung. Die Historische Kommunikation spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Dies stand auch nie zur Disposition.“
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