Der Korruptionsskandal um den brasilianischen Großkonzern Odebrecht und seine Petrochemie-Tochter Braskem zieht in ganz Lateinamerika Kreise. In den USA hat die Justiz Dokumente veröffentlicht, aus denen die zur Geschäftsstrategie gehörende Schmiergeld-Praxis ersichtlich wird. Um an Aufträge für rund 100 Projekte in 12 Ländern (darunter Angola, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Dominikanische Republik, Ecuador, Guatemala, Mexiko, Mosambik, Panama, Peru und Venezuela) zu gelangen, zahlte Odebrecht den meist staatlichen Entscheidungsträgern 788 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern. Während die Regierungen von Peru, Argentinien, Kolumbien und Ecuador Ermittlungen ankündigten, bleibt das venezolanische Regime untätig und verweigert jeden Kommentar. In seiner aktuellen Ausgabe berichtet „The Wall Street Journal“, dass Odebrecht zahlreiche venezolanische Regierungsbeamte bestochen und die letzte Präsidentschafts-Kampagne von Hugo Chávez im Jahr 2012 mit 35 Millionen US-Dollar „gesponsert“ hat.
Odebrecht hat unter den Chavistas Aufträge in Höhe von rund elf Milliarden US-Dollar erhalten. Laut Recherchen der auflagenstärksten Zeitung der USA wurden zahlreiche Projekte allerdings nicht verwirklicht. Demnach hatte Venezuelas verstorbener Präsident versprochen, dass Odebrecht für rund zwei Milliarden US-Dollar in El Diluvio eine große Wohnsiedlung und mehrere Straßen baut. Den Auftrag hat der brasilianische Baukonzern erhalten, außer bereits verrostenden Bewässerungskanälen ist auf dem Territorium allerdings nichts zu sehen.
Die geplanten Irrfahrten von Odebrecht in Venezuela sind laut der US-Zeitung an zahlreichen nicht einmal halb fertiggestellten Brücken, Straßen, Eisenbahnlinien und landwirtschaftlichen Produktionsanlagen zu sehen, die bereits wieder dem Verfall preisgegeben und nie Wirklichkeit geworden sind.
Wenn man die nicht korrupten Beamten sucht, ist man gleich fertig.
die gibt es garnicht