Im März 2014 starteten Staatsanwälte der Bundesstaatsanwaltschaft (MPF) und Delegierte der Bundespolizei (PF) die Operation „Lava Jato“ (Waschmaschine). Am 17. März wurde Devisenhändler Alberto Youssef festgenommen, die Ermittlungen im größten Korruptionsskandal in der Geschichte Brasiliens kamen ins Rollen und ziehen inzwischen in ganz Lateinamerika ihre Kreise. Bundesanwalt Deltan Dallagnol, der zusammen mit dem renommierten Richter Sergio Moro ermittelt, warnte am Freitag (27.) davor, dass „das Leben von Lava Jato auf dem Spiel steht“. Demnach versuchen „immer mehr Kräfte, die Untersuchungen/Ermittlungen zu ersticken“.
„Durch Lava Jato habe ich gelernt, dass Politiker niemals korrupt sind. Sie sind immer die Verfolgten“, witzelt der Staatsanwaltschaft in einem Interview. Nach seinen Worten werden die neuen Vereinbarungen (Kronzeugenregelung) dafür sorgen, dass sich die Größe des Skandals verdoppeln wird. In den USA hatte die Justiz Dokumente veröffentlicht, aus denen die zur Geschäftsstrategie gehörende Schmiergeld-Praxis ersichtlich wird. Um an Aufträge für rund 100 Projekte in 12 Ländern (darunter Angola, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Dominikanische Republik, Ecuador, Guatemala, Mexiko, Mosambik, Panama, Peru und Venezuela) zu gelangen, zahlte der Baukonzern Odebrecht den meist staatlichen Entscheidungsträgern 788 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern. Inzwischen geht die brasilianische Justiz davon aus, dass im Korruptionsskandal mehr als zwei Milliarden US-Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt wurden.
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