Seit dem 17. März 2014 ermittelt Staatsanwalt Deltan Dallagnol, zuständig beim Bundesgericht in Curitiba im südbrasilianischen Bundesstaat Paraná die Verfahren zur Aufklärung des Petrobras-Skandals. Die Operation Lava Jato (Autowäsche/Operation Hochdruckreiniger) ist ein milliardenschwerer Korruptionsskandal, in den Regierungen von ganz Lateinamerika verwickelt sind. Eine einzigartige „Sportliga“, bestehend aus sechzehn „Teams“, verübte über ein Jahrzehnt in „nationalen und internationalen Wettbewerben“ die größte Plünderung in der Geschichte Brasiliens.
Die kriminelle Vereinigung wird in Brasilien als Business-Club, Sportliga oder Kartell bezeichnet. Ausgewählte „Teams“, bestehend aus den 16 größten Bauunternehmen in Brasilien, sind die Protagonisten im perversen Spiel. Die monumentale Handlung wurde fast durch Zufall entdeckt und begann im März 2014 an einer Tankstelle mit Autowäsche in der Hauptstadt Brasília, die zudem über eine Wechselstube und einen Geldtransferservice verfügte. Der dort tätige Geldhändler Alberto Youssef packte in seinem Verfahren wegen Beihilfe zur Geldwäsche im Gegenzug für ein vermindertes Strafmaß umfassend aus. Das gleiche tat der vom Geldhändler zunächst belastete Petrobras-Manager und so kamen Ermittlungen und Strafverfahren in Gang.
Drei Jahre Forschung haben die Zahlung von Bestechungsgeldern, unter anderem in Argentinien, Peru, Dominikanische Republik und Venezuela, in Höhe von mehr als zwei Milliarden US-Dollar zu Tage gefördert. Das „Klub-Schema“ war relativ einfach, in geheimen Sitzungen wurden die von Petrobras abgegebenen Angebote hinsichtlich denen der Mitbewerber „angepasst“. Für den halbstaatlichen Ölkonzern endete jeder Tag nach Abgabe eine Gebots mit einer „Trophäe, das Schmiergeld dafür betrug zwischen ein und fünf Prozent des Auftragswertes und wurde unter den Entscheidungsträgern und politischen Parteien verteilt.
Nach Angaben der brasilianischen Justiz haben sich die Top-Manager der „Sportliga“ mehrmals im Jahr getroffen und am „Wettkampftisch“ die Deals diskutiert. In fast einem Jahrzehnt manipulierte der „Klub“ Hunderte von Verträgen mit Petrobras im Wert von knapp 25 Milliarden US-Dollar.
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