Paranal-Observatorium Chile: Erster Exoplanet gefunden

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Künstlerische Darstellung des Planeten NGTS-1b (Fotos: ESO/University of Warwick/Mark Garlick)
Datum: 31. Oktober 2017
Uhrzeit: 19:18 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der Next Generation Transit Survey (NGTS) am Paranal-Observatorium der ESO im Norden Chiles hat seinen ersten Exoplaneten gefunden, einen heißen Jupiter, der einen Zwergstern der Spektralklasse M umkreist, der jetzt NGTS-1 heißt. Der Planet NGTS-1b ist nach Kepler-45b und HATS-6b erst der dritte bekannte Gasriese, der vor einem M-Stern vorbeizieht. NGTS-1b ist mit 130% des Jupiterradius und 80% der Jupitermasse der größte und massereichste dieser drei.

Der NGTS sucht mit zwölf 20-Zentimeter-Teleskopen nach den winzigen Einbrüchen in der Helligkeit eines Sterns, die entstehen, wenn ein Planet auf seiner Umlaufbahn um den Stern vor ihm vorbeizieht („Transits“) und dabei einen kleinen Teil seines Lichts blockiert. Nachdem NGTS-1b entdeckt worden war, wurde seine Existenz durch Folgebeobachtungen am La-Silla-Observatorium der ESO bestätigt: photometrische Messungen mit der EulerCam am Schweizer 1,2-Meter-Leonhard-Euler-Teleskop und spektroskopische Untersuchungen mit dem HARPS-Instrument am 3,6-Meter-Teleskop der ESO.

Kleinere Planeten um M-Zwergsen sind relativ häufig, während Gasriesen wie NGTS-1b seltener bei M-Sternen zu finden sind als um Sterne, die eher der Sonne ähneln. Dies stimmt mit den gegenwärtigen Theorien der Planetenentstehung überein, aber es sind Beobachtungen weiterer M-Zwerge erforderlich, bevor ein klares Verständnis der Anzahl der um sie herum befindlichen Riesenplaneten erreicht werden kann. Der NGTS wurde speziell entwickelt, um bessere Daten über Planeten rund um M-Zwerge zu liefern, und da sie etwa 75% der Sterne in der Milchstraße ausmachen, wird das Studium dieser Sterne den Astronomen helfen, die Mehrzahl der Planeten in der Galaxis zu verstehen.

Die Zukunft könnte für dieses Exoplanetensystem sehr spannend werden, da es das Potenzial hat, von den Instrumenten an Bord des NASA/ESA/CSA James Webb Space Telescope (JWST), das 2019 gestartet werden soll, genauer untersucht zu werden.

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