Christoph Kolumbus beschreibt 1492 die Arawaken und Taino-Indianer – die Ureinwohner Haitis – als „Menschen von unglaublicher Freigiebigkeit. Wenn man um etwas bittet, sagen sie nie nein, sondern fordern einen ausdrücklich auf, es anzunehmen und zeigen dabei soviel Liebenswürdigkeit, als würden sie einem ihr Herz schenken.“ Als Dankeschön begann damit der Völkermord an den Ureinwohnern. Damals dürften 15 Millionen Indianer in der Karibik gelebt haben, wovon 300’000 in Haiti. Man behauptet, sie seien vollständig ausgerottet worden. Ich bin zwar überzeugt, dass das nicht stimmt, die Frauen wurden vergewaltigt, und das Ergebnis waren doch Mischlinge, zwischen Indianern und Spaniern. Wenn ich nicht ein Erzfeind des Verallgemeinerns wäre, würde ich jetzt sagen, die Weißen (Kolumbus war auch so einer) haben eben ein schwarzes Herz.
Dann wurden Westafrikaner importiert, über 20.000 pro Jahr. Bald lebten neben 30.000 „Weißen“ über 400.000 dunkelhäutige Sklaven auf der Insel. Die hatten nur eine schwarze Haut, das schwarze Herz hatten wiederum die Weißen. Die Nachkommen dieser afrikanischen Sklaven pflegen heute noch Sitten und Bräuche aus dem Schwarzen Kontinent. Weil es bekanntlich Männchen und Weibchen gibt und sich Fremdes oft anzieht, manchmal mehr als Gleichartiges, haben sie sich sehr mit den Indianern sowie mit den Weißen vermischt und so Mulatten erzeugt, in der kreolischen Sprache „Rouges“ = „Rothäute“ geheißen. Warum weiß ich auch nicht, ist auch egal. Farbenblind waren sie jedenfalls nie.
Ab etwa 1800 folgten Befreiungsbewegungen der Schwarzen, mit entsprechendem Zuzug von Gleichgesinnten aus Afrika und umliegenden Staaten. Es entstand eine Art schwarzer Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gegen die Weißen, was sich natürlich in jüngster Zeit, besonders angesichts der Naturkatastrophen und der Abhängigkeit von ausländischer Hilfe, wieder gründlich verändert hat.
Besonders seit die internationalen Truppen das Land „beherrschen“, ist der völkische Mischmasch international geworden, was meines Erachtens nur positiv sein kann. Es entspricht auch der weltweiten Entwicklung, denn laut amerikanischen Forschungen gibt es gar keine „Reinrassigkeit“ mehr auf der Welt, die arische Idee war ein Hirngespinst einer bestimmten „Reinrasse“, die in Wirklichkeit gar nie existierte. Heute bedient man sich der DNS, um solche Tatbestände zu ergründen, mit untrüglichen Ergebnissen. Die Welt ist in Wirklichkeit farbig und bunt, reinrassige Menschen sind weltweit längst ausgestorben!
Dass ich selbst der einzige Weiße in einer großen, schwarzen Familie bin, die ausser mir alle drüben in „weißen“ Ländern leben und dort „bepasste“ Bürger sind, während ich zu Tausenden von „Weißen“ gehöre die das Inselleben vorgezogen haben, ist kein vereinzeltes Beispiel.
Mein Freund und unverwüstlicher Mit-Glückspilz Ulli war vorgestern in einen Hurrikan geraten und, nachdem all seine restliche Habe weggeschwemmt war, in einer Bande in Cité-Soleil gestrandet. Cité-Soleil ist das berüchtigtste Verbrecherviertel der Erde, wo kürzlich noch Weiße gekidnappt, geblendet und zerstückelt worden waren. Doch die Gastgeber Ullis waren ihm freundlich gesinnt, nur der Patriarch und Bandenboss brüllte am Anfang unflätig, man solle den Fremdling sofort liquidieren, er dulde keine Weißen in seinem Haus. Doch die Nummer Zwei der Gangsterbande stellte sich breitlings vor Ulli auf und erwiderte lauthalsig: „Der ist kein Weißer, das ist einer von uns!“ Und nach dem Frühstück wollten sie Ulli noch eine Münze schenken, damit er zurückfahren könne. Er zog es aber vor, zu Fuß heimzukommen.
„Rasse“ ist ein biologischer Begriff und hat weder etwas zu tun mit Fähigkeiten und Eigenschaften noch mit dem ethnisch-soziologischen Begriff „Volk“. Menschen mit rassistischen Vorurteilen diskriminieren oder privilegieren andere aufgrund ihrer Zugehörigkeit, das reicht von Vorurteilen und Diskriminierung über Sklaverei bis zu „Ethnischen Säuberungen“ und Völkermord.
Hautfarbe, Statur, Gesichtsform, Sprache, Religion und Kultur dienen der Abgrenzung zwischen Gruppen und sollen die eigene Vorrangstellung gegenüber dem Fremden „beweisen“. Rassismus ist verwandt mit Antisemitismus, Xenophobie und Sklaverei. Seit es Menschen gibt werden Außenseiter, Fremde und Minderheiten unterworfen, verlacht, versklavt, als kulturell und allgemein zurückgeblieben beurteilt, und bei den Herrschenden werden entsprechende Mythen und Vorurteile gezüchtet und an die Jugend weitergegeben.
Schon bei den alten Ägyptern wurden die schwarzen Nubier als Sklaven gehalten, ausgebeutet und verachtet. „Nubier“ bedeutete Sklave, Minderwertiger und Wilder. Das Beispiel ließe sich tausendfach vermehren, über die ganze Menschheitsgeschichte. Schon damals gab es Mischehen, zwischen den Angehörigen der beiden Völker, und „Reinrassigkeit“ blieb nur noch Hirngespinst. Das ist auch heute nicht anders.
In der Zeit um den Zweiten Weltkrieg erlebte der Rassismus einen Höhepunkt, der heute noch seine zweifelhaften Blüten treibt. Immer wieder diente er der Umdeutung politischer oder sozialer Konflikte, etwa der Rivalität zwischen Deutschland und Frankreich als Auseinandersetzung zwischen Ariern und Kelten, die Behauptung, die germanischen Rassen seien im Aufstieg und die romanischen im Niedergang begriffen, sogar die so genannten „Rassenunruhen“ in den USA der 70er-Jahre, stellen in Wirklichkeit eine Auflehnung der Armen gegen die Reichen dar. Dass die Mehrheit der Armen Farbige und die der Wohlhabenden Weiße waren, lieferte den Namen für die Ereignisse, die in Wirklichkeit nichts mit „Rassenunruhen“ zu tun hatten. Und sogar die gegenwärtige Krise der Südeuropastaaten wird von Gewissen rassistisch interpretiert.
Schon 1937 bezeichnete Jacques Barzun in „Race: a Study in Superstition“ den «Rassengedanken» als schlimmsten Aberglauben und als eine Form irregeleiteten Denkens, und ähnliche Arbeiten folgten zuhauf. Der 21. März ist der Welttag gegen Rassismus. 1995 entstand die UNESCO-Deklaration gegen den „Rasse“-Begriff, danach sei von ausgeprägten Körpereigenschaften wie der Hautfarbe kein Schluss auf andere Eigenschaften und keine Bewertung derselben möglich. Das gilt wohl auch für die Südeuropäer und ihre Gier nach Geld.
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