Veto gegen Ölförderung vor der Küste Nordbrasiliens

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Satellitenansicht der Gegend , an der das Korallenriff entdeckt wurde (Foto: NASA)
Datum: 17. April 2018
Uhrzeit: 14:24 Uhr
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Eine Gruppe von Wissenschaftlern an Bord eines Greenpeace-Schiffes hat am Montag (16.) ein Veto gegen die Ölförderung des französischen Unternehmens Total vor der Küste von Nordbrasilien eingelegt. Im Jahr 2016 wurde ein großes Korallenriff an der Mündung des Rio Amazonas entdeckt. Laut dem Forschungsteam unter der Leitung von Rodrigo Moura (Bundesuniversität von Rio de Janeiro) erstreckt sich das von Korallen aufgebaute geographische Objekt über eine Fläche von 9.300 Quadratkilometern und liegt an der Grenze von Französisch Guyana und dem brasilianischen Bundesstaat Amapá. Amapá liegt an der nördlichen Atlantikküste und grenzt im Norden an Französisch-Guyana und Suriname, im Westen und Süden an den brasilianischen Bundesstaat Pará. Nur fünf Kilometer südlich der Hauptstadt Macapá verläuft der Äquator.

Greenpeace hat darauf hingewiesen, dass das Riff in der Nähe der Mündung des Amazonas größer ist als erwartet. Einigen Geologen zufolge könnte es in der Region bis zu 14 Milliarden Barrel Rohöl geben, was ungefähr alle Reserven des Golfs von Mexiko ausmacht. „Jetzt, da wir wissen, dass das Korallenriff den Umfang der beiden Blöcke von Total überschneidet, hat die brasilianische Regierung keine andere Wahl, als dem Unternehmen die Konzession für Prospektionen in der Region zu verweigern“, so die transnationale politische Non-Profit-Organisation, die den Umweltschutz zum Thema hat, in einer Erklärung.

Total steht an der Spitze einer Gruppe, die zusammen mit der britischen BP und der brasilianischen Petrobras fünf Explorationsblöcke erworben haben. Die Entdeckung des riesigen Korallenriffs liegt jedoch nur 28 Kilometer von den Blöcken entfernt und Total ist als Betreiber verantwortlich für die Beantragung von Umweltlizenzen. Die brasilianische Umweltbehörde „Instituto Brasileiro do Meio Ambiente e dos Recursos Naturais Renováveis“ (IBAMA) hat sich wiederholt geweigert, die Umweltverträglichkeitsstudie von Total zu akzeptieren. Im August warnte Ibama davor, dass es weitere Informationen benötige oder den Lizenzantrag des Konzerns aussetze.

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