Den dritten Tag in Folge protestieren Lkw-Fahrer wegen der Erhöhung der Benzinpreise landesweit auf Bundesstraßen, Autobahnen und wichtigen Straßen in 23 Bundesstaaten Brasiliens (einschließlich dem Bundesdistrikt). Blockaden treten auch vor Raffinerien auf und verhindern das Auslaufen von Tankschiffen. In Supermärkten wird die Ware knapp, den Flughäfen geht das Flugbenzin aus. Am Mittwochabend (23.) Ortszeit warnte der staatliche brasilianische Flughafenbetreiber „Empresa Brasileira de Infraestrutura Aeroportuária“ (Infraero) davor, dass die Flughäfen Congonhas in São Paulo, Recife, Palmas, Maceió und Aracaju nur noch für diesen Mittwoch Treibstoff haben. An sieben weiteren Flughäfen gibt es Treibstoff für noch maximal zwei Tage (darunter Santos Dumont in Rio de Janeiro).
Der Bericht betrifft nur die von Infraero verwalteten Flughäfen. Diejenigen, die von privaten Unternehmen verwaltet werden, sind nicht in der Liste enthalten. Brasília zum Beispiel beschränkte am Mittwoch (28) die Ankunft von Flugzeugen mit wenig Treibstoff im Tank. Die staatliche Öl-Gesellschaft Petrobas hat den Dieselpreis um zehn Prozent gesenkt, was der Präsident des brasilianischen Verbandes der Lkw-Fahrer als „nicht ausreichend“ bezeichnet. Die Preissenkung, die nur für 15 Tage in Kraft bleiben wird und von der Regierung nicht angeordnet wurde, kostet dem Konzern rund 96 Millionen US-Dollar. Der Kurs der Aktie ist am Donnerstag (24.) an der Börse von São Paulo um 13 Prozent gefallen.
Update, 24. Mai
In Rio de Janeiro, São Paulo und Salvador wird die Busflotte wegen Mangel an Treibstoff um bis zu neunzig Prozent temporär stillgelegt. In Rio de Janeiro sind 90 Prozent der Tankstellen bereits ohne Treibstoff. Wegen des Streiks werden pro Tag mehrere 100.000 Liter Milch weggeschüttet. Auf den mit Geflügel, Vieh und Schweinen beladenen Lastkraftwagen sich bereits Tausende Tiere verhungert oder verdurstet. Der Verband der Erzeuger fordert Fahrzeuge mit Lebendlasten dazu auf, von Protesten befreit zu werden. Wegen Treibstoffmangel hat die Fluggesellschaft „Azul“ die Streichung von 13 Flügen angekündigt. Die anderen großen Fluggesellschaften haben Notfallpläne verabschiedet, um die Auswirkungen des Streiks zu mindern. „Avianca“ hat den Passagieren eine Telefonnummer (4004-4040) zur Verfügung gestellt, falls sie ihre Flüge umplanen müssen. Die Maßnahme gilt für alle Kunden mit einer Reise bis zum 31. Mai.
Flüge, die am Donnerstag von Azul storniert werden:
AD5970 Belo Horizonte-Vitória
AD4229 Victoria-Belo Horizonte
AD2700 Recife-Fernando de Noronha
AD2701 Fernando de Noronha-Recife
AD2502 Recife-Natal
AD5135 Natal-Recife
AD2390 Recife-Juazeiro do Norte
AD2931 Juazeiro do Norte-Recife
AD6980 Recife-Campina Grande
AD6981 Campina Grande-Recife
AD2718 Belém-Recife
AD4321 Recife-Goiânia
AD2600 Goiânia-Viracopos
Krankenhäuser suspendierten Operationen aufgrund von Medikamentenmangel, Fabriken stoppten ihre Produktion. Der Handel leidet bereits unter dem Mangel an Lebensmitteln, hauptsächlich an Gemüse. In mehreren Bundesstaaten wurde der Schulunterricht ausgesetzt, der Flughafen Brasília hat ein „Kraftstoffkontingent“ eingeführt. Der brasilianische Verband der Supermärkte (Abras) berichtet, dass es einen Mangel an verderblichen Produkten in Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Pará, Paraíba, Rio de Janeiro, Minas Gerais, Ceará, Espírito Santo, Pernambuco, Tocantins, Santa Catarina, Paraná und São Paulo gibt. Es gibt bereits Supermärkte, die die Anzahl der zu kaufenden Einheiten begrenzen. Das 4. Bundesgericht von Niterói hat am Donnerstagnachmittag entschieden, dass die Bundesstraße BR-101 geräumt werden muss. Bundesrichter William Douglas Resinente dos Santos hat dazu den Einsatz der Armee autorisiert.
Die Flughäfen Carajás (PA), São José dos Campos (SP,) Uberlândia (MG), Ilhéus (BA), Palmas (TO) und Juazeiro do Norte (CE) haben keinen Treibstoff mehr, in Recife, Goiânia, Maceió, Londrina und Navegantes reicht das Kerosin noch für 12 Stunden. Konfrontiert mit dem Problem rät die brasilianische Vereinigung der Airlines (Abear) allen Passagieren sich nur zum Flughafen zu bewegen, nachdem der Status Ihres Fluges bestätigt wurde.
Transportstreik nach 4 Tagen vorübergehend beigelegt. Es soll jetzt in den nächsten 14 Tagen über die Preiserhöhung verhandelt werden.
Stand: 24.05. 22:11 Ortszeit Peru
die ziehen das aber knallhart durch, leider in DE unmöglich , kein Arsch in der Hose !!!!!!