Mehr als die Hälfte des in Uruguay konsumierten Marihuanas legal

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In Uruguay kann man Cannabis ganz legal in der Apotheke kaufen (Foto: Pixabay/PD)
Datum: 22. Juli 2018
Uhrzeit: 14:45 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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„Die Wette besteht darin, einen legalen und staatlich kontrollierten Markt aus dem Drogenhandel machen zu können. Dadurch werden nicht mehr so viele Leute ins Gefängnis wandern.“ Der Satz stammt aus dem Mund des ehemaligen uruguayischen Präsidenten José Mujica Mitte 2017. Die paradigmatische Erfahrung mit dem Verkauf von Marihuana in Apotheken als Teil des im Dezember 2013 im Land verabschiedeten Cannabis-Regulierungsgesetzes begann und „Pepe“ hob das wesentliche Konzept des Legalisierungsprojektes hervor: die Beendigung des Drogengeschäfts. Ein Jahr später zeigt der Plan erste Erfolge.

Entsprechend einer amtlichen Studie des Instituts für Regulierung und Kontrolle von Cannabis (IRCCA) beträgt der durch den Staat genehmigte und dadurch legale Verkauf des Marihuanas rund 55 Prozent dessen, was im Land insgesamt verbraucht wird. Bis zum 5. Juni, dem Abschluss-Tag der Studie, haben 35.246 Personen in regulierter Weise Zugang zu Marihuana erhalten. Von diesen registrierten sich 24.324 in Apotheken, 8.583 sind als sogenannte Selbstkultivierer eingetragen und 2.339 sind in 91 Vereinen organisiert. Bis zum 15. Juli kamen fast tausend neue Erwerber (insgesamt nun 25.223) und sechs Vereine hinzu.

Auf diese Weise entspricht die Menge der direkt am regulierten Cannabismarkt beteiligten Menschen knapp über 24% der Bevölkerung, die Uruguay mit der legalen Cannabis-Politik erreichen will. Der höchste Anteil an Käufern in Apotheken konzentriert sich auf 18 bis 29-jährige Kunden (49,1%). Inzwischen sind 33,5% zwischen 30 und 44 Jahre alt und die restlichen 17,4% sind älter als 45 Jahre. 70,2% der registrierten Personen, die legales Cannabis in Apotheken in Uruguay kaufen, sind männlich.

Seit dem 19. Juli 2017 fanden 191.696 Verkaufsaktionen mit 5-Gramm-Packungen Cannabis statt, was 958.475 Gramm oder fast 1 Tonne in einem Jahr entspricht. Davon wurden 56,2% in Apotheken in Montevideo und die restlichen 43,8% in den Departementos im Landesinneren verkauft.

Cannabis wird im kleinsten spanischsprachigen Land Südamerikas von zwei Lizenzunternehmen unter der absoluten Kontrolle der Regierung hergestellt. Die Pflanzen wachsen in der Stadt Libertad, etwa 90 Kilometer von Montevideo entfernt. Produziert werden zwei Arten von Cannabis – Alpha I und Beta I mit niedrigem THC-Gehalt. Von dort aus wird Cannabis an die 14 autorisierten Apotheken im ganzen Land verteilt. Um zu kaufen (maximal 10 Gramm pro Woche) muss der Benutzer in einem offiziellen Register eingetragen sein.

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