Wegen der politischen und wirtschaftlichen Krise fliehen Hunderttausende Venezolaner in die Nachbarländer Brasilien, Kolumbien, Ecuador und Chile. Brasiliens Regierung entsendet nun Militär in die Grenzregion (Bundesstaat Roirama), nachdem es Unruhen gegeben hat. „Der Einsatz der Streitkräfte für die Gewährleistung von Recht und Ordnung ist in der Zeit vom 29. August bis 12. September 2018 genehmigt“, heißt es in dem vom Präsidenten am Dienstag (28.) unterzeichneten Dekret. Am Ende des Zeitraums wird die Kontinuität der Maßnahme bewertet.
In einer im Fernsehen übertragenen Rede aus dem Präsidentenpalast verwies Temer auf die Massenflucht der Venezolaner, die zu einer Krise für ganz Südamerika geworden ist. „Wir werden die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft suchen und diplomatische Maßnahmen ergreifen, um das Problem zu lösen. Der Exodus aus Venezuela bedroht die Harmonie unseres gesamten Kontinents“, so das Staatsoberhaupt.
In Boa Vista (Bundeshauptstadt Roirama) leben noch etwa 2.000 Venezolaner auf der Straße und weitere 6.000 sind in Notunterkünften untergebracht. Nach Schätzungen der Bundespolizei sind von 2017 bis Juni dieses Jahres fast 130.000 Venezolaner in das Land eingereist. Von diesen haben rund 60% Brasilien bereits verlassen. Aktualisierte Daten der venezolanischen Einreise in das Land sollen in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.
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