„Wie kann ich meine Wahlpflicht umgehen“ ist eines der Hauptinteressen der brasilianischen Wählerschaft im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im kommenden Oktober. Dies geht aus einem am Donnerstag (13.) veröffentlichten Bericht von „Google Brasilien“ hervor, der auf den Suchtrends basiert. Zu wählen ist im größten Land Lateinamerikas nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht. Brasilianische Staatsangehörige im Alter von 18 bis 70 Jahren sind zur Abgabe ihrer Stimme verpflichtet. Jugendlichen ab 16 Jahren und Älteren ab 70 Jahren steht es frei zu wählen. Wahltage sind traditionell der erste und letzte Sonntag im Oktober. Wer seine Wahlpflicht nicht ausübt und unentschuldigt fehlt, muss eine Strafe in Höhe von bis zu 35 Reais (knapp sieben Euro) zahlen. Andernfalls ist es unmöglich, einen Personalausweis oder Reisepass zu beantragen. Bei mehrfachem unentschuldigtem Fernbleiben kann ein Staatsbürger sogar sein Wahlrecht verlieren.
Die Frage spiegelt die Unzufriedenheit eines Teils der Bevölkerung ganz oben auf der Rangliste der am meisten gesuchten Themen in den letzten sieben Tagen, gefolgt von „Wie können wir eine Verweigerung/Nichtausübung rechtfertigen?“ „Was passiert, wenn ich nicht wähle?“ und „Was ist Demokratie? “ Nur eine der Suchanfragen – auf Platz vier – bezieht sich auf die Kandidaten: “ Wen soll ich 2018 wählen?“.
Im Google Trend-Blog wurde wiederum berichtet, welcher Präsidentschaftskandidat von den Usern am meisten gesucht wurde. Eine Rangfolge, in der sich fast alle Anfragen auf den rechtsextremen Jair Bolsonaro konzentrieren. Der nach einer Messerattacke im Krankenhaus liegende Bolsonaro war Gegenstand von 86 Prozent der Suchanfragen, gefolgt von Ciro Gomes (5 Prozent) und dem Kandidaten der linken Arbeiterpartei Fernando Haddad (3 Prozent).
Leider kein Kommentar vorhanden!