Am kommenden Sonntag (7. Oktober) hat Brasilien die Wahl der Qual. In Umfragen derzeit auf Platz Eins: Rechtspopulist Bolsonaro, der durch Rassismus und Sexismus auffällt. Das größte Land Lateinamerikas steht vor einer Wahl, die so unvorhersehbar ist wie nie. Eine schwere Wirtschaftskrise und ein beispielloser Korruptionsskandal, der nahezu alle Parteien betrifft, haben die größte Demokratie Südamerikas in ihren Grundfesten erschüttert. Bolsonaro wird allen bisherigen Prognosen zufolge die Stichwahl erreichen und kann auf die Stimmen der mächtigen und einflussreichen Universalkirche setzen. Zum ersten Mal hat der Führer der Universalkirche am Samstag (29.) seine volle Unterstützung für Bolsonaro in den sozialen Netzwerken erklärt. Die politische Position von Bischof Edir Macedo überrascht, bei den letzten acht Präsidentschaftswahlen stand die Weltkirche „Igreja Universal do Reino de Deus“ (IURD) auf der Seite der linken Arbeiterpartei.
Die neo-charismatische Kirche der Pfingstbewegung mit Hauptsitz im brasilianischen Rio de Janeiro ist eine moderne Kirche, die ähnliche Glaubenssätze wie andere evangelikale Kirchen und Pfingstgemeinden vertritt. Ihre Lehre steht dem Wohlstandsevangelium nahe und zeichnet sich unter anderem durch mitreißende Predigten, Tanz, Musik, Gesang, Exorzismus, Wunderheilung, einen hohen Spendenbedarf, modernes Management und Marketing aus. Bei der Sekte spielt Geld eine zentrale Rolle, sie verfügt über mehr als 76 AM- und FM-Radiostationen, mit denen sie 75% des nationalen Territoriums abdecken, dazu kommen über 20 TV-Sender und über 100 Senderbeteiligungen. Macedo ist der Begründer der Universalkirche und unter anderem Eigentümer des brasilianischen TV-Senders Rede Record, den er 1989 für 45 Millionen US-Dollar gekauft hatte.
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