Chinesische Unternehmen verletzen Rechte aller Art in Lateinamerika

kraftwerk

Die Arbeiten an einer Wasserkraftanlage in Ecuador wurden von der chinesischen Firma Sino Hydro durchgeführt, die als wichtigstes Unternehmen hinter dem chinesischen “Drei-Schluchten-Staudamm” gilt (Fotos: martitechnik)
Datum: 11. Oktober 2018
Uhrzeit: 19:53 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Umsetzung von chinesischen Investitionsprojekten in Lateinamerika geht häufig mit Verstößen gegen Arbeitsrechte, Umweltrechte und gegen indigene Gemeinschaften einher. Dies geht aus einem am Donnerstag (11.) veröffentlichten Bericht der Internationalen Föderation der Menschenrechte hervor. Die Studie analysiert die Praktiken chinesischer Konsortien und Banken in 18 Projekten in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ecuador und Peru. Der Bericht erinnert daran, dass der chinesische Staat seinen Verpflichtungen zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte in Bezug auf extraterritoriale Aktivitäten seiner Unternehmen und Tochtergesellschaften nachkommen muss, wenn er seine Projekte in Lateinamerika durchführt.

Die Ergebnisse „zeigen ein Muster wiederkehrenden Verhaltens“, das durch die Verletzung international anerkannter wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Rechte gekennzeichnet ist“, heißt es in dem von der Internationalen Föderation der Menschenrechte (FIDH) in Genf vorgelegten Dokument, in dem die „Straflosigkeit“ gegenüber diesen Rechten angeprangert wurde. FIDH ist eine in Paris ansässige Organisation, die 184 Menschenrechtsorganisationen aus 112 Ländern vertritt.

Während des letzten Jahrzehnts hat die Präsenz Pekings in Lateinamerika und der Karibik durch Projekte im Rohstoff- und Infrastruktursektor sowie in Form von Darlehen stark zugenommen. Von 2009 bis 2017 beliefen sich die chinesischen Kredite in der Region auf 145 Milliarden US-Dollar, die die von der Weltbank und der Inter-American Development Bank übersteigen. Von den 18 untersuchten Fällen gehören sieben zur Bergbauindustrie, sechs zur Ölindustrie und fünf zum Wasserkraftsektor. Darüber hinaus haben 15 Auswirkungen auf indigene Gebiete, 11 auf natürliche Schutzgebiete, fünf sind von der UNESCO anerkannte Natur- und Kulturerbe und 12 befinden sich in der ecuadorianischen, bolivianischen und brasilianischen Amazonasregion.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Mark

    Die Umsetzung von chinesischen Investitionsprojekten in Lateinamerika geht häufig mit Verstößen gegen Arbeitsrechte, Umweltrechte und gegen indigene Gemeinschaften einher.

    Den Chinesen ist es egal was für Rechte in den einzelnen Länder gelten, es ist aber Aufgabe der Staaten, zu überwachen und sofort einzuschreiten und den Chinesen ihre Grenzen aufzuzeigen!

  2. 2
    Paddy Zé

    Die Kolonialisierung Südamerikas, geht nun seit 500 Jahren mit der Gier der Europäer und Asiaten auf die reichen Rohstoffe Lateinamerikas einher.
    Der Kinofilm von James Cameron, Avatar, wiederspiegelt genau das, was die Menschen tun.
    Jede Spiritualität, jede Seele und jedes Herz, hat auf dieser Welt kein Wert, in den Augen der Rohstoffhändler, Börsen und Miltärköpfe.

    Wer am Ende doch gewinnt, hängt effektiv von uns jedem Einzelnem ab, wie wir unser Kaufverhalten und unsere Lebensweise ändern, in dem wir wieder beginnen, mit dem Herzen zu sehen und die Natur zu respektieren. Die jetzige Lebensform der Menschen, führt exponentiell und unweigerlich zum Ende der Zivilisation.

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