Eine Woche vor der Stichwahl in Brasilien werden Fernando Haddad und Jair Bolsonaro illegaler Wahlkampfpraktiken beschuldigt. Das Oberste Wahlgericht „Tribunal Superior Eleitoral“ (TSE) gab am Freitag (19.) bekannt, dass es angesichts der Stichwahl am 28. Oktober Maßnahmen ergreifen wird, um die Verbreitung falscher Nachrichten in sozialen Netzwerken einzudämmen. Der Instant-Messaging-Dienst „WhatsApp“ hat am Samstag (20.) die Blockade von Hunderttausenden von Konten, von denen eines von einem Sohn des rechtsextremen Kandidaten Jair Bolsonaro benutzt wurde, bestätigt.
WhatsApp Gruppen und damit Millionen von Brasilianern sind in den letzten Wochen ständig mit Botschaften bombardiert worden und haben den Wahlkampf in Brasilien nach Jahren der Korruption, des wirtschaftlichen Abschwungs und der zunehmenden Gewalt bereits zur polarisiertesten Kampagne in der jüngsten Geschichte gemacht. Der Sohn des rechtsgerichteten Präsidentschaftskandidaten, Senator elect Flavio Bolsonaro , beklagte, dass er von „WhatsApp“ ausgeschlossen worden sei und forderte eine Erklärung des Unternehmens. Später teilte er mit, dass die Blockade aufgehoben wurde.
Soziale Netzwerke haben eine Schlüsselrolle beim politischen Aufstieg von Bolsonaro gespielt, der auf Facebook, Twitter und Instagram knapp über 14 Millionen Follower hat. Sein Gegner Haddad weist „lediglich“ 2,8 Millionen auf. Mit 120 Millionen Nutzern ist „WhatsApp“ ein sehr beliebter Nachrichtenservice in Brasilien. Nach offiziellen Angaben nutzen im größten Land Lateinamerikas neunzig Prozent der Internet – Nutzer diesen Service.
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