Brasiliens scheidender Präsident Michel Temer hat am Donnerstag (13.) eine vorläufige Maßnahme unterzeichnet, die es Luftfahrtunternehmen erlaubt einhundert Prozent ausländisches Kapital zu besitzen. Derzeit liegt das vom brasilianischen Luftfahrtgesetz festgelegte Limit bei nur zwanzig Prozent – der Rest muss unter der Kontrolle der Brasilianer stehen. Die Maßnahme wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) im „Amtsblatt der Republik“ veröffentlicht, die Anwendung wird unverzüglich erfolgen. Dem Text zufolge können damit einhundert Prozent des in die Gesellschaften eingebrachten stimmberechtigten Kapitals aus dem Ausland stammen. Solange das Unternehmen weiterhin seinen Hauptsitz im Land hat ist es demnach egal, woher das Kapital stammt.
Laut Eliseu Padilha, Stabschef der Regierung, löst diese Maßnahme „eines der Hauptprobleme der brasilianischen Luftfahrt“ (Finanzierungsquelle). Er betonte, dass diese Entscheidung „nichts mit Avianca zu tun hat“, auch wenn die Airline „möglicherweise von diesem Prozess profitieren wird“. Die Fluggesellschaft hatte am Dienstag (11.) Insolvenzschutz gefordert und darauf hingewiesen, dass sie möglicherweise Flüge stornieren müsste, die 77.000 Passagiere betreffen würden. Mit der vorläufigen Maßnahme kann das Unternehmen nun ausländische Investoren suchen, die die Kontrolle übernehmen wollen.
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