Die nicaraguanische Justiz hat am Dienstag (18.) den oppositionellen Bauernführer Medardo Mairena der organisierten Kriminalität, des Mordes und der Entführung für schuldig befunden und zu 76 Jahren Gefängnis verurteilt. Bei der gleichen Anhörung wurde Pedro Mena, ebenfalls ein Campesino-Führer, wegen derselben Straftaten zu 63 Jahren Gefängnis verurteilt. „Nachdem ein ‘Staatsanwalt‘ eine Anschuldigung ohne jegliche Beweise vorgebracht hatte, verurteilte ein ‘Richter‘ den Anführer Medardo Mairena“, schrieb José Miguel Vivanco, Direktor von „Human Rights Watch Amerika“, auf Twitter. Mairena und Mena sind Mitglieder der Bauernbewegung, die gegen den Bau eines interozeanischen Kanals ist, der von der Ortega-Regierung gefördert wird. Die Bewegung wird hart unterdrückt, seit sie sich gegen das Projekt manifestierte.
280 Kilometer lang, bis zu 520 Meter breit und fast 30 Meter tief – viel größer als der Panamakanal soll die neue Wasserstraße zwischen Pazifik und Karibischem Meer werden. Gewaltige Schleusen, zwei Häfen, eine Freihandelszone und eine Ölpipeline gehören außerdem dazu. Die geschätzten Baukosten sind mit 50 Milliarden US-Dollar gewaltig, die Auswirkungen für die Menschen und ihre Natur unabsehbar: Mindestens 100.000 Einwohnern drohen Enteignung und Zwangsumsiedlung.
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