Aus Honduras, El Salvador und Guatemala fliehen Tausende Menschen zu Fuß vor Gewalt, Armut und Aussichtslosigkeit in den Norden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Migranten aus Zentralamerika in Richtung USA ziehen. Nach Angaben der Vereinten Nationen überqueren pro Jahr rund 500.000 Menschen die Grenze im Süden Mexikos. Die meisten von ihnen wollen in die USA. Ungewöhnlich ist, dass in den vergangenen Monaten große Gruppen unterwegs waren. In der armen und bergigen Region Guatemalas, aus der ein Großteil der Migranten stammte, hat der Palmölboom die Bevölkerung immer mehr unter Druck gesetzt und sie praktisch zum Auswandern gezwungen.
Viele Menschen haben ihr Land an Palmölproduzenten verkauft, was Guatemala in nur wenigen Jahren zu einem der weltweit größten Exporteure gemacht hat. Damit haben die Landwirte Land aufgegeben, das sie lange Zeit ernährt hat. Folgedessen gerieten sie in eine Abhängigkeit von Palmölfirmen, die zu großen Arbeitgebern geworden sind aber nicht genug zahlen, um die Migration der Menschen zu verhindern. Im Geschäftsjahr 2018 wurden mehr als 50.000 Guatemalteken in Familiengruppen an der Grenze zwischen den USA und Mexiko aufgehalten – mehr als das Doppelte gegenüber dem vorherigen Zeitraum. Die Mehrheit von ihnen wird/wurde abgeschoben.
Palmöl wird in Lebensmitteln, Waschmitteln und Kraftstoffen verwendet und wird hauptsächlich in Indonesien und Malaysia produziert. In den letzten Jahren hat sich Guatemala laut „Gremial de Palmicultores de Guatemala“ (Grepalma) zum größten Exporteur Amerikas entwickelt. Die Exporte stiegen in den letzten zehn Jahren fast um das Siebenfache auf 727.000 Tonnen im Jahr 2017. Mehr als ein Siebtel der Anbaufläche in Guatemala befindet sich im Departamento Alta Verapaz.
Leider kein Kommentar vorhanden!