Kurz vor dem verheerenden Dammbruch in Brasilien hat ein Tochterunternehmen des TÜV Süd die Anlage der brasilianischen Betreibergesellschaft Vale in der Nähe der Stadt Belo Horizonte überprüft. Dabei hat der TÜV nicht die gleichen Maßstäbe an wie in Deutschland angelegt. Im Bergbaukomplex im Osten Brasiliens war der Staudamm eines Rückhaltebeckens gebrochen. Eine riesige Schlammlawine überflutete die umliegenden Wohnhäuser und tötete mindestens 145 Menschen. Über zweihundert Personen werden noch vermisst, für sie besteht keine Hoffnung mehr.
„TÜV SÜD ist tief betroffen vom tragischen Dammbruch in Brumadinho, Brasilien. Wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien. TÜV SÜD hat an diesem Damm im Auftrag von Vale zwei Prüfungen auf der Grundlage der gesetzlichen Vorgaben gemäß Verordnung 70.389/2017 der brasilianischen Bergbaubehörde Departamento Nacional de Produção Mineral (DNPM) durchgeführt: eine wiederkehrende Überprüfung der Dammsicherheit (Juni 2018) und eine reguläre Inspektion der Dammsicherheit (September 2018).
Zwei TÜV SÜD-Mitarbeiter wurden von den brasilianischen Behörden in Untersuchungshaft genommen. Beide sind anerkannte Experten auf ihrem Gebiet.
Aufgrund der laufenden Ermittlungen kann TÜV SÜD derzeit keine weiteren Auskünfte geben. Das Unternehmen unterstützt die Behörden vollumfänglich mit allen angeforderten Informationen“.
Pressemitteilung
Update, 8. Februar
Ein Bericht des „Wall Street Journal“ entlastet TÜV Süd. Die Gutachter von TÜV Süd hätten schon Monate vor dem verheerenden Bruch „defekte Abflüsse“ und Unregelmäßigkeiten in den Daten der Wasserstandssensoren entdeckt – und Vale gewarnt.
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